von Nicole Gerigk, Heilpraktikerin (Psychotherapie) Soziale Phobien (krankhafte Schüchternheit, ist eine Situationsangst, die sich unter den Augen von Drittpersonen abspielt) beginnen meist in der Kindheit und Pubertät. Schüchternheit und nicht zuletzt krankhafte Schüchternheit ist – wie so vieles – eine Frage des Erziehungsverhaltens. Am Anfang ist man „nur“ schüchtern und der Übergang zur sozialen Phobie ist fließend. Kinder die wenig gelobt werden, dadurch ein instabiles Selbstwertgefühl haben, ängstlich erzogen werden und ein geringes Gefühl der Bindung an die Eltern haben, sind für Schüchternheit sehr anfällig. | Autorin Nicole Gerigk Heilpraktikerin (Psychotherapie) für weitere Infos > zum Profil |
Die Entwicklung geht über Jahrzehnte und äußert sich bei jedem anders: z. B. Kleinkinder hängen am Rockzipfel der Mutter, Trennungsangst im Kindergarten, keine Freunde, Computerspielsucht, Schulverweigerung, Schwierigkeiten einen Job zu finden und ihn auch zu halten.
Die Diagnose wird dadurch erschwert, dass die Betroffenen sich für „normal“ halten, da sie ihr Leben anders gar nicht kennen. Ihre pathologische Schüchternheit wird nicht sichtbar. Kaum jemand ahnt, welche Kraft es kostet zwischenmenschlichen Kontakt zu haben oder z. B. ein Vorstellungsgespräch zu führen. Die vegetativen Reaktionen sind: Blutdruckanstieg, Herzrasen, Schweißausbrüche, zittern, roter Kopf. Folge davon sind Vermeidungsverhalten und Isolation. Häufig kommen Depressionen und Schlafstörungen dazu.
Leider versuchen immer wieder Betroffene durch Alkohol, Medikamente oder Drogen sich „selbst zu heilen“. Das Suizidrisiko ist um ein vielfaches erhöht, sowie die Arbeitslosigkeit und die Krankschreibungstage.
Eine soziale Phobie oder Schüchternheit ist überwindbar. In einer Therapie lernen Sie wieder auf Menschen zuzugehen, Small Talk, Kontakte zu knüpfen und auch mit Rückschlägen um zu gehen. Der erste Schritt sich Hilfe zu holen, ist schon der erste Schritt zur „Heilung“.