Andrea Oberhofer Heilpraktikerin Physiotherapeutin Naturheilpraxis Oberhofer in 91056 Erlangen für weitere Infos > zum Profil |
Sehr geehrte Frau Oberhofer, Sie sind Heilpraktikerin und Physiotherapeutin und führen Ihre Heilpraktiker-Praxis sowie das Institut für Sympathikus-Therapie in Erlangen (Bayern). Bitte stellen Sie Ihr Tätigkeitsfeld einmal kurz unseren Lesern vor. Erkennung und Behandlung von funktionellen Erkrankungen Mein Tätigkeitsfeld beinhaltet das Erkennen und die Behandlung von meist funktionellen Erkrankungen. Funktionelle Erkrankungen bestehen immer dann, wenn die Funktion eines Körperteiles oder Organs gestört ist, aber nicht dessen Struktur. Dies sind die gängigsten Erkrankungen im Bereich der Naturheilkunde, von der Schulmedizin eben oft vernachlässigt, weil man im Bereich der Gerätediagnostik beim Arzt nichts sieht, denn es ist ja nichts kaputt. Leitung des Lehrinstituts für Sympathikus-Therapie Außerdem ist meine Aufgabe die Leitung des Lehrinstituts für Sympathikus-Therapie, welches sich besonders an Physiotherapeuten, Heilpraktiker und auch Ärzte wendet, die mit manuellen Therapieverfahren arbeiten. Was hat Sie dazu bewegt ihren heutigen Beruf zu ergreifen? Ganz klar das Interesse an der Medizin! Meine Eltern sind beide Ärzte und ich habe daher schon früh Kontakt gehabt mit dem medizinischen Berufsbild. Allerdings war mir der Bereich Sport und Bewegung auch sehr wichtig. Um all diese Interessen zu verknüpfen habe ich mich damals für eine Doppel- Ausbildung zur Physiotherapeutin und Gymnastiklehrerin an der Medau-Schule in Coburg entschlossen. Das Interesse an der Naturheilkunde kam dann erst später als ich meine Kinder da waren. Die hatten, als sie klein waren, oft Mittelohrentzündungen. Mit der naturheilkundigen Hausärztin bekamen wir das mit homöopathischen Mitteln in Griff. Da war mein Interesse an der Naturheilkunde geweckt. Wie würden Sie Ihre Arbeitsphilosophie beschreiben? Helfe Menschen, denn das macht glücklich! Ich merke es immer bei der Arbeit. Es ist manchmal wie ein Rausch, oder wie sagt man heute „flow“. Man merkt gar nicht wie die Zeit vergeht. Man fühlt sich einfach wohl im Tun. Allerdings ist es nicht immer so leicht. Es steckt auch viel viel Arbeit hinter dem, was ich heute kann. Ein Tätigkeitsschwerpunkt Ihrer Praxis ist die Verknüpfung von manuellen Therapieverfahren mit moderner Akupunktur. Wo sehen Sie die besonderen Stärken dieser Kombination? Kombination manueller Therapieverfahren mit moderner Akupunktur Die besonderen Stärken dieser Kombination beruhen auf der Synergie der Methoden. Sie ergänzen sich so hervorragend. Eine kleine Hautdauernadel schützt beispielsweise nach einer Mobilisation an einem Wirbel-gelenk vor Rezidiven. Das heißt, die Akupunktur des Reaktionspunktes auf dem Muskel bewirkt, dass der Muskel locker bleibt und der Wirbel nicht wieder in die Fehlposition gezogen wird. Manuelle Therapie wird bei mir daher immer mit einer Reflextherapie verbunden. Wie gestaltet sich ein erster Termin wenn ich zu Ihnen komme? Was erwartet mich? Zunächst wird in einem Gespräch mit dem Patienten eine Anamnese gemacht. Dazu nehme ich mir Zeit, um den Patienten mit seinen Bedürfnissen und Problemen kennen zu lernen und die wichtigsten Informationen aufzunehmen. Auch wird der Patient über die Kosten der Behandlung aufgeklärt. Funktionsbefund Dann geht es gleich in die Untersuchung über. Ich mache einen Funktionsbefund, das heißt ich sehe mir den Patienten komplett an, seine Statik und teste ihn auch in Bewegung. So kann ich erkennen, welche Gelenke und Gewebe gestört reagieren und was die Schmerzen provoziert. Dann geht es sofort in die Behandlung über. Der erste Termin dauert ca. eine Stunde. Sie arbeiten u. A. mit der noch nicht so bekannten Sympathikus-Therapie und leiten das Ausbildungsinstitut für Sympathikus-Therapie in Erlangen. Können Sie uns diese Therapieform einmal kurz vorstellen? Die Sympathikus-Therapie stellt ein neues Erklärungsmodell dar, wie chronische regionale Erkrankungen entstehen. Sympathikus-Therapie heißt sie, weil der Sympathikus, unser Leistungsnerv, selbst erkrankt ist und damit die unterschiedlichsten Erkrankungen auslösen kann. Da wir aber über die Wirbelsäule therapieren, denn die ist die Ursache der Sympathikus-Reizung, steht die Wirbelsäule im Mittelpunkt der Behandlung. Die Sympathikus-Therapie ist eine Kombination aus Reflextherapie und sanften manuellen Techniken, die leicht zu erlernen und sanft in der Anwendung sind. | Wo sehen Sie die besonderen Stärken der Sympathikus-Therapie? Welche Probleme, Beschwerden, Anliegen können hiermit besonders gut angegangen werden? Die besonderen Stärken der Sympathikus-Therapie liegen in der Therapie von chronischen funktionellen Beschwerden. Das sind z.B.
Funktionelle Beschwerden sind Erkrankungen, die bei der Untersuchung beim Arzt oft ohne Befund bleiben, denn es besteht ja kein struktureller Schaden. Auch ist ihre Entstehung oft nicht geklärt. Aber die Funktion ist eben gestört. Da die Sympathikus-Therapie ein sehr sicheres und nachvollziehbares Erklärungsmodell für die Entstehung solcher Funktions-Krankheiten hat, ist sie so erfolgreich. Man kann damit sehr sicher sagen, ob eine Erkrankung zu dem Modell passt oder nicht. Es sind vor allem Erkrankungen, die sich in körperlicher Ruhe verschlechtern, oder die nur in Ruhe auftreten. Auch Dauerschmerzen gehören dazu. Wie gestaltet sich eine Sympathikus-Therapie wenn ich zu Ihnen komme? Was erwartet mich? Wie gesagt, da man durch das sichere Modell sehr schnell sagen kann, ob eine Erkrankung durch eine Sympathikus-Irritation entstanden ist, beschränkt sich die Anamnese auf zwei Fragen:
Wenn dies zutrifft kann man mit dieser Therapie sehr sicher erfolgreich helfen. Können Sie vielleicht anhand eines Beispiels verdeutlichen wie sich die Sympathikus-Therapie auswirken kann? Ja, am Beispiel einer Schulterzerrung: eine banale Verletzung, die nach einem bestimmten Zeitraum normalerweise verheilen sollte. Bei den meisten Schulterverletzungen ist dies auch der Fall, aber bei einer anderen wird es nicht besser. Warum? Das das eine Schulter-Trauma ausheilt und das andere nicht hat eben damit zu tun, dass der Patient bei dem es nicht ausheilt zusätzlich eine Blockade in der Brustwirbelsäule hat und zwar im Bereich des 5. Brustwirbels. Diese Blockierung bewirkt eine direkte Triggerung auf den Sympathikus, der davor verläuft. Da das wiederum zur Folge hat, dass in dem Bereich der Schulter nun die Gewebeversorgung durch den gestörten Stoffwechsel herabgesetzt wird, heilt die Schulterzerrung des Patienten mit der Blockierung schlechter. Der andere ohne Blockade hat keine Heilungsstörung. Mit welcher Behandlungsdauer muss man ungefähr rechnen bis sich eine Verbesserung einstellt? Wenn es sich - wie in den meisten Fällen - um rein funktionelle Störungen handelt, dann kann man bereits nach der ersten Behandlung eine deutliche Besserung spüren. Insgesamt kann man mit 2-3 Behandlungen rechnen, damit sich die Sache stabilisiert. An wen richten sich die Ausbildungsmöglichkeiten des Instituts für Sympathikus-Therapie? Ausbildung Sympathikus-Therapie An Therapeuten die mit manueller Therapie arbeiten möchten. Das sind in erster Linie Physiotherapeuten aber auch Heilpraktiker und Ärzte. Wie lange dauert die Ausbildung zum Sympathikus-Therapeuten? Die Ausbildung bedarf zwei Wochenenden Schulung. Sehr gut ist es anschließend noch eine Hospitation in der Praxis von Dr. Dieter Heesch, dem Entdecker der Sympathikus-Therapie, zu machen. Da sieht man an vielen Patienten, wie unglaublich schnell und erfolgreich diese Therapie hilft und dass man einen direkt nachvollziehbaren Behandlungserfolg hat. Denn die Selbstheilungskräfte des Körpers wirken sehr schnell, wenn man den irritierten Sympathikus befreit hat! Was ist Ihnen wichtig im Umgang mit Ihren Patienten? Sich Zeit zu nehmen und ein offenes Ohr für sie zu haben. Die Patienten, die einen Heilpraktiker aufsuchen, haben meist schon schulmedizinisch alles versucht. Der Besuch beim Heilpraktiker stellt für sie oft eine letzte Hoffnung dar. Das sollte man bedenken. Was lieben Sie besonders an Ihrer Arbeit? Den Umgang mit Menschen. Ihr Lebensmotto in einem Satz? Frei nach Wilhelm Busch: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“ Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview! |