Im Gegensatz zur Schulmedizin werden bei ganzheitlichen Behandlungsmethoden in der Regel mehr verschiedene Aspekte mit einbezogen. Sie kommen Körper, Geist und Seele gleichermaßen zugute und beschäftigen sich nicht nur mit einem kleinen Teilaspekt des Menschen. Außerdem regen sie in der Regel die Selbstheilungskräfte an und nehmen den Menschen mit all seinen Facetten wahr.
Was hat Sie dazu bewegt Ihren heutigen Beruf zu ergreifen? Gab es eine besonders prägende persönliche Erfahrung für Sie in diesem Zusammenhang?
Durch eine eigene chronische Krankheit kam ich erstmals ernsthaft mit Jin Shin Jyutsu in Berührung. Schon in weniger bedrohlichen Situationen wurde ich von dieser Heilkunst positiv überrascht: Als ich aufgrund meiner Hausstauballergie bei Freunden akute Atemnot hatte, reichte ein sehr einfacher Griff, und schon bekam ich wieder Luft. Die positiven Erfahrungen und die Einfachheit dieser Behandlungsform haben mich sofort überzeugt, so dass ich zunächst Selbsthilfekurse besucht und dann sehr bald auch die Ausbildung gemacht habe.
Was überzeugt Sie besonders an Ihrem Therapieschwerpunkt?
Die Einfachheit der Anwendung, die teils sofort spürbaren positiven Entwicklungen und die Möglichkeit, immer, überall und unkompliziert mit Jin Shin Jyutsu behandeln zu können.
Für wen eignet sich diese Therapieform besonders?
Ich habe noch niemanden kennen gelernt, bei dem Jin Shin Jyutsu nicht geholfen hätte - auch wenn man nicht daran glaubt. Diese Therapieform ist kein bisschen esoterisch, sondern ganz im Gegenteil "handfest" im wahrsten Sinne des Wortes. Besonders geeignet ist sie für Personen, die bereit sind, loszulassen, zu spüren und Veränderungen zuzulassen.
Können Sie uns vielleicht von einem Beispielfall berichten, und wie sich diese Therapieform für diese Person ausgewirkt hat?
Eine meiner Klientinnen kam mit Burnout, Depressionen und einer posttraumatischen Belastungsstörung zu mir. Schon nach der ersten Behandlung war eine deutliche Stabilisierung zu spüren. Sie war so begeistert, dass sie alle anderen Behandlungen absetzte und sich ausschließlich auf Jin Shin Jyutsu und meine Ratschläge verließ. Schon bald gehörten Schwäche, Ängste, Schlafstörungen und die Unfähigkeit, den Alltag in den Griff zu bekommen, der Vergangenheit an. ... Und bei einem Klienten war der Hexenschuss schon nach einer einzigen Behandlung wie weggeblasen.
Welche Menschen kommen auf Sie zu und suchen Ihre Hilfe? Gibt es bestimmte Gruppen von Menschen denen Sie nicht helfen können?
Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig, und so kommen die Menschen auch mit den unterschiedlichsten Wünschen oder Beschwerden in meine Praxis: das Rauchen abgewöhnen, das ungeborene Kind vor der Geburt drehen, Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung lindern, nicht mehr schnarchen, Tennisarm, Herzrhythmusstörungen, Depressionen, Verstopfung beheben, mehr Selbstsicherheit, Heuschnupfen-Symptome lindern, ...
Bieten Sie auch Kurse an. Können Sie uns hierzu etwas erzählen?
Noch biete ich keine Kurse an. Aber möglicherweise werde ich in Zukunft Selbsthilfekurse organisieren.
Wo sehen Sie die größte Herausforderung in Ihrer Arbeit?
Individuell auf den Menschen einzugehen und herauszufinden, was ihm in der akuten Situation sowie langfristig am besten helfen kann.
Worin sehen Sie das größte Geschenk in Ihrer Arbeit? Was bereitet Ihnen besondere Freude daran?
Positive Rückmeldungen, Begeisterung der Klienten, Hilfe zur Selbsthilfe und das Lindern ihrer Beschwerden sind eine große Bereicherung für mich.
Was ist Ihnen wichtig im Umgang mit Ihren Klienten?
Ich möchte auf jeden einzelnen mit seinen besonderen Bedürfnissen eingehen können, ihm ein Gefühl der Geborgenheit geben und das vielfältige Jin Shin Jyutsu-Wissen zu seinem Besten einsetzen.
Ihr Lebensmotto in einem Satz?
Nichts ist entspannender, als das anzunehmen, was kommt. (Dalai Lama)
Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview!