Sehr geehrte Frau Heuser, Sie führen eine Praxis für Energetische Heilmethoden und Lebensberatung in Denzlingen. Ein Schwerpunkt Ihrer Arbeit ist „Medialität“. Sie bieten u.a. explizit Beratung für Eltern medialer Kinder an. Gerne würden wir Sie näher zu diesem Thema befragen. Wie kam es dazu, daß Sie diese spezielle Beratung anbieten?
Als meine Kinder klein waren, wurde ich mit dem Thema konfrontiert. Kinder sind wesentlich offener als Erwachsene und können daher leichter Informationen aus der geistigen Welt empfangen. Genauso können sie leichter Wesenheiten wahrnehmen. Zwei meiner Kinder sahen Wesenheiten, die sie als Geister bezeichneten und es gab auch Erzählungen aus
früheren Leben. Manche der "Geister", wie sie meine Kinder damals bezeichnetet, ängstigten sie. So begann ich Wege zu suchen, wie sie damit angstfrei umgehen können.
Für Kinder ist es wichtig zu spüren, dass man selbst keine Angst hat und dies als etwas normales ansieht. In der Pubertät wurde es noch einmal schwierig, Ängste spielten keine Rolle mehr, jedoch wollen Kinder meist nicht anders sein als andere. Zudem tauchten mehr Fragen und neue Unsicherheiten auf. Es gab Widerstände und auch Wut über diese Gabe und auch auf die geistige Welt. So war ich gefordert, neue Wege, Worte und Umgangsmöglichkeiten zu finden, die es ihnen leichter machen, mit ihrer Medialität umzugehen.
Da ich aus eigener Erfahrung weiß, wie verwirrend oder auch ängstigend es für Kinder sein kann, wenn sie medial sind, liegt es mir am Herzen, auch für andere Kindern unterstützend im Umgang mit ihrer Gabe zu sein.
Gibt es viele Eltern, die zu Ihnen kommen? Was sind ihre Anliegen?
Es sind nicht so viele Eltern, die mit diesem Thema zu mir kommen. Das liegt daran, dass für viele Menschen Medialität immer noch ein Tabu-Thema ist, da es in der Gesellschaft lange Zeit verleugnet wurde. Mittlerweile hat sich das etwas verändert und immer mehr Menschen finden den Mut, sich dem Thema anzunähern.
Oftmals geht es erst einmal darum, ob es wahr sein kann, was ihr Kind sieht. Genauso wichtig ist es den Eltern zu verstehen, was diese Dinge bedeuten, die die Kinder beispielsweise sehen oder hören und wie das alles geschieht. Die Eltern sind zum Teil verunsichert und haben manchmal die Sorge, dass etwas mit ihrem Kind nicht stimmt.
Im weiteren geht es darum, wie dem Kind praktisch geholfen werden kann, wenn es z.B. nicht schlafen kann, weil es immer wieder Bilder sieht oder anderes wahrnimmt. Da jeder Mensch anders ist, gibt es kein allgemeingültiges Rezept und ich erarbeite mit den Eltern gemeinsam Ideen, wie sie damit umgehen können. Es muss den Eltern genauso entsprechen
wie den Kindern.
Da ich Bewegungs-und Tanzsozialtherapeutin bin, sowie die Ausbildung:
Kreative Gestalttherapie habe, kann ich verschiedene kreative Möglichkeiten anbieten, mit den Eltern Wege und Ideen zu finden.
Benötigen eher die Eltern oder die Kinder Ihre Beratung?
Oftmals reicht es, wenn nur die Eltern beraten werden. Sobald sie anders mit den Kindern diesbezgl. umgehen können, wird es für die Kinder meist schnell entspannter. Wenn die Eltern mehr Einsicht in das Geschehen der geistigen Welt haben, fühlen sich die Eltern selbst sicherer und können entsprechend dem Alter des Kindes auch mehr mit dem Kind darüber
sprechen.
Woran kann ich erkennen, daß mein Kind möglicherweise eine stärker ausgeprägte mediale Veranlagung hat?
Wenn Kinder Geister sehen oder von jemandem erzählen, den niemand kennt und den das Kind nicht getroffen haben kann, können das Hinweis auf eine mediale Veranlagung. Genauso Erzählungen von Geschehnissen, die sie in ihrem heutigen Leben sicher nicht erlebt haben können oder Kinder, die Geschehnisse vorraussagen oder mehr von einer anderen Person wahrnehmen und fühlen können als andere. Manche Kinder sehen Farben beim Einschlafen, andere spielen viel alleine und sind sehr in eine eigene Welt versunken. Wieder andere sind auffallend unruhig. Hinweise können auch eine ausgeprägte Phantasie und ungewöhnliche Kreativität sein. Es gibt viele Möglichkeiten. Ein Hinweis ist sicher auch, dass die Eltern merken, irgendetwas ist anders und sie können es nicht einordnen. Viele ahnen schon lange bevor sie Rat suchten, dass ihr Kind medial veranlagt ist. Es ist für alle Beteiligten hilfreich, solch oft nur kurze oder leise Gedanken ernst zu nehmen, um ins Handeln zu kommen.
Was ist, wenn ein Kind all diese Dinge nicht sehen, hören oder fühlen will? Ist man der Medialität ausgeliefert?
Man kann lernen, es zu steuern und selbst zu entscheiden, wann ein Kontakt stattfindet oder nicht. Es ist ähnlich wie mit realen Besuchen, hier können wir auch entscheiden, wann und wen wir treffen möchten.
Welche allgemeinen Ratschläge können Sie Eltern von medialen Kindern mit auf den Weg geben?
Am einfachsten für alle Beteiligten ist es, offen für das zu sein, was die Kinder erzählen. Es ist wichtig, die Kinder ernst zu nehmen und zuzuhören. Hilfreich ist auch, Kindern zu verdeutlichen, dass sie auf der Erde leben und ihr Leben hier statt
findet. Eine gute Erdung ist wichtig für mediale Menschen.
Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview!