mit dem Konzept der 3 Säulen der seelischen Gesundheit
Sehr geehrter Herr Jochintke, Sie führen eine Praxis für Psychotherapie & Coaching in Hamburg. Bitte stellen Sie Ihr Tätigkeitsfeld einmal kurz unseren Lesern vor. Was hat Sie dazu bewegt ihren heutigen Beruf zu ergreifen? Vor vielen Jahren begann ich die Arbeit in meiner eigenen Coaching-Praxis, um Menschen mit verschiedenen Verfahren zu unterstützen. Über die Zeit stellte sich mehr und mehr heraus, dass der Bedarf meiner Klienten über den eigentlichen Coaching-Rahmen in Richtung Behandlung von Krankheiten hinausgeht. Dieser Umstand bestärkte mich, dass ich mich in diese Richtung weiterentwickele. Damit begann der Weg meinen großen Traum zu verwirklichen. Ich habe großen Respekt und Demut gegenüber dem Wunderwerk Mensch – allerdings in Bezug auf Körper UND Psyche. Und weil meiner Ansicht nach der „Kopf“ den „Körper“ steuert, finde ich es logisch genau dort anzusetzen, um Menschen möglichst schnell, effektiv und nachhaltig zu helfen. Gerade in der Psychosomatik wird genau dieser Ansatz verfolgt und führt oftmals zum Erfolg. Genau dieses Wechselspiel zwischen Kopf und Körper macht den Prozess der Therapie für mich so interessant. Die Intelligenz der Natur auch in diesem Bereich beeindruckt mich immer wieder. Ich empfinde es daher als ganz großes Privileg im Rahmen von Psychotherapie mit Menschen arbeiten und sie behandeln zu dürfen. Wie würden Sie Ihre Arbeitsphilosophie beschreiben? In der gemeinsamen Arbeit mit meinen Klienten sind mir – kurz zusammengefasst - mehrere Aspekte besonders wichtig:
Wissenschaftliche Studien belegen die Wichtigkeit / Relevanz einer guten Therapeuten-Klienten-Beziehung für den späteren Therapieerfolg. Gegenseitiges Vertrauen gehört für mich zu einer erfolgreichen Therapie ebenso wie die beiderseitige Wertschätzung. Gerade diese Eigenschaften sind in ggf. auftretenden schwierigen Abschnitten der Therapie äußerst hilfreich. Jeder Klient möchte - verständlicherweise - möglichst schnell wieder gesund sein. Nachhaltige Therapieerfolge sind meiner Ansicht nach nicht durch das bloße Bekämpfen der auftretenden Symptome zu erreichen. Gesundheit - so wie wir sie uns wünschen – ist nur möglich, wenn die zugrunde liegende Ursache in die Therapie miteinbezogen wird („Das Problem an der Wurzel packen“). Übrigens bedeutet eine tiefergehende Behandlung nicht unbedingt eine langandauernde Therapie. Mit den richtigen Verfahren kann die Therapie sogar schneller sein – und in jedem Falle nachhaltiger. Es besteht eine unvorstellbar große natürliche Intelligenz der Natur in Form von Kopf und Körper. Leider wird dieser Faktor in vielen Therapien außer Acht gelassen. Diesen „Joker“ nicht in eine Therapie mit einzubeziehen, empfinde ich als groben Verstoß und Körperverletzung gegenüber dem Klienten. Zudem bilde ich mich gerne und viel weiter, damit ich meinen Klienten mit schnellen Ergebnissen einen maximalen Nutzen bieten kann. Neben psychologischer Beratung arbeiten Sie therapeutisch insbesondere nach Ihrem „Konzept der 3 Säulen der seelischen Gesundheit“. Können Sie uns dieses Konzept etwas genauer vorstellen? Ja gerne. Mein Konzept beruht auf der Erkenntnis aus der Psychologie, dass die 3 Elemente Emotionen, Denken und Verhalten ein System bilden. Dementsprechend wirkt sich eine Veränderung eines Elementes automatisch auf die anderen beiden aus. Beinhaltet eine Therapie nicht alle 3 Elemente, wird diese nicht nachhaltig erfolgreich sein. Beispielsweise könnte der Betroffene eine Therapie nicht nur auf einen Aspekt fokussieren. Was wären unweigerlich die Folgen? Die anderen Ebenen werden gar nicht bzw. nicht genügend berücksichtigt. Zwingende Folge wäre entweder ein Rückfall, das Auftreten anderer Symptome an dessen Stelle oder zusätzliche Symptome, die neben den bereits bekannten auftreten. Zuweilen wird im Zeitverlauf die Belastung durch die Symptome immer stärker und schränkt das Leben sukzessive immer mehr ein. Die Folgen daraus sind unabwendbar: Um die Gesundheit wieder herstellen zu können, muss er nach einigen Monaten die gesamte Therapie wieder von vorne beginnen – hoffentlich diesmal mit allen 3 Elementen. Ein Beispiel: Lassen Sie mich dieses Zusammenwirken bitte mit einem konkreten vereinfachten Beispiel eines Traumas verdeutlichen und dies durch folgende Fakten und Erkenntnisse aus der aktuellen Wissenschaft belegen:
Das Verhalten ist also eine logische Schlussfolgerung der emotionalen und gedanklichen Ebene: weil ich diese große Angst habe UND sowieso denke, dass mir das wieder passieren kann, wenn ich mich den gleichen Reizen aussetze, versuche ich es gar nicht erst und vermeide alles, was mit diesem Ereignis in Verbindung steht (Orte, Personen, …) Macht es da wirklich einen Sinn zu versuchen das Verhalten durch Übung/Training zu verändern? Wir alle kennen den Unterschied zwischen den Gedanken mit denen wir eine Entscheidung treffen, um danach zu handeln und den Reflexen, die sofort eine Reaktion einleiten (z.B. Hände wegziehen von der heißen Herdplatte). Dieser Unterschied liegt an den unterschiedlichen Verarbeitungsmechanismen von Reizen im Gehirn. Hier existiert ein schneller, jedoch ungenauerer Weg und ein langsamerer, jedoch exakterer Weg. Dieser langsamere ist übrigens gedanklicher Natur. Weil jedoch der andere Weg wesentlich schneller abläuft, sind die Weichen bereits gestellt lange bevor die Gedanken eine Entscheidung treffen können. Das hat die Wissenschaft bereits vor längerer Zeit nachgewiesen und wird schon länger in der Werbebrache eingesetzt. Zu versuchen diese Entscheidung im Nachhinein umzuändern ist (so gut wie) aussichtslos. Ich wette, dass jeder von uns mindestens einen Menschen kennt, der Zigaretten raucht. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Raucher NICHT weiß (Gedanken), dass Rauchen die Gesundheit schädigt und es damit ungesund ist? Der wahre Grund liegt also woanders – nämlich in den Emotionen. Was würde also passieren, wenn eine Therapie nur einen Aspekt dieser 3 berücksichtigen würde?
Erst wenn also alle 3 Säulen intakt sind, so ist seelische und damit überhaupt Gesundheit an sich erst möglich. Wo sehen Sie die besonderen Stärken dieses ganzheitlichen Ansatzes? Hier liegen die Vorteile für die Klienten ganz klar auf der Hand, denn dieser Ansatz ist darauf fokussiert die Menschen ganzheitlich wahrzunehmen. Viele Therapien sind leider ausschließlich symptom-orientiert und hören dann auf, wenn das Symptom verschwunden ist. Die Folge dieser Vorgehensweise ist, dass die gleichen Symptome wiederkommen - oder andere entstehen. Manchmal entwickeln sich auch mehrere Symptome gleichzeitig und peinigen den Betroffenen. Eine nachhaltig erfolgreiche Therapie – so wie ich sie verstehe – ist ursachenorientiert, kommt schnell auf den Punkt und packt das Übel an der Wurzel. Das bedeutet für die Klienten, dass keine Rückfälle auftreten - also eine dauerhafte Symptomfreiheit. Wenn wir unterstellen, dass alles auf der Welt einer Logik unterliegt (auch wenn wir Menschen sie bisher noch nicht immer entschlüsselt haben), dann ergibt sich für einen Betroffenen die Frage: „Warum ist das Symptom überhaupt da? Was will es mir sagen?“ So komme ich – vollkommen logisch nachgedacht – zwingend zu dem Schluss, dass eine reine symptom-orientierte Therapie Erfolg bewirken kann – zumindest keinen nachhaltigen. Zudem könnte man jetzt noch vermuten, dass eine tiefergehende Behandlung grundsätzlich aufwendiger und damit umfangreicher sein müsste. Dem ist jedoch nicht so! Sehr oft sind genau diese Therapien schneller als die „oberflächlichen“ Verfahren, weil sie sich auf einen minimalen Aspekt beschränken und diesen konkret bearbeiten. Langes Suchen oder Einüben von neuem Verhalten entfällt damit. Da mit allen 3 Elementen gleichzeitig in der Therapie gearbeitet wird, ist ein fokussiertes Vorgehen sichergestellt und das Hin-und Herspringen zwischen den Aspekten entfällt. In Ihrer Arbeit geht es auch um das Aufspüren der Ursachen von Erkrankungen. Sehen Sie diese generell auf der Ebene der Psyche beheimatet? Viele Experten ordnen der Psyche bei der Entstehung von Krankheit – und demnach auch der Wiedererlangung von Gesundheit – eine wesentliche Rolle zu. Nicht erst seit dem „Tenniswunderkind“ Boris Becker weiß man wie wichtig die mentale Verfassung ist. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird seit Jahrtausenden mit der Verbindung von Körper und Seele gearbeitet und geheilt. Man geht davon aus, dass die Seele etwa 80 – 90% ALLER Erkrankungen (also körperlich wie seelisch) direkt oder zumindest maßgeblich mit verursacht. Andere Experten gehen sogar von noch höheren Werten aus (ca. 95%). Begründet wird diese Annahme - unter anderem - mit dem Eisberg-Modell, dass sich auf das „Urgestein“ der Psychologie, Dr. Sigmund Freud, begründet. Nach diesem Modell wird jeder Mensch zu etwa 90% von Aspekten beeinflusst, die sich unterhalb der „Wasseroberfläche“ befinden– also unterbewusst ablaufen (z.B. Emotionen, Verhaltensmuster, Glaubenssätze, innere Kommunikation). So wird ersichtlich, wie stark die Seele Einfluss auf den Menschen und seinen Körper nimmt. Von dem her ist das Aufspüren der Ursachen ein sehr wichtiger Aspekt. Deshalb spielt es auch in meiner Arbeit eine große Rolle. Das bedeutet jedoch nicht generell, dass eine ursachenorientierte Behandlung zwingend notwendig ist. In meiner Praxis wende ich diese analytische Behandlungsstrategie daher nur an, wenn sie für die Gesundung notwendig ist. Die Ursachen zur Entstehung von Krankheiten sind selbst in der Medizin umstritten und nicht klar zu definieren. Beispielsweise bestehen zu einem Krankheitsbild mehrere – teilweise sich wiedersprechende – Theorien. Ähnlich sieht es bei der Entstehung von Problemen im Leben aus. Daher empfinde ich es als sehr hilfreich und für die Klienten äußerst bereichernd, wenn sie die Modelle auswählen können, die ihrem eigenen Lebensentwurf entsprechen. Können Sie uns vielleicht an einem Beispielfall den Zusammenhang von einem Krankheitsbild und dessen Verursachung verdeutlichen? Vor vielen Jahren habe ich mit einer Klientin wegen Raucherentwöhnung und Gewichtsreduktion zusammengearbeitet. Nach eigenen Angaben wollte sie zuerst rauchfrei werden und dann ihr Gewicht in Angriff nehmen. Innerhalb der letzten Jahre hatte sich in ihr das Verlangen nach Zigaretten ebenso entwickelt wie das nach Nahrung. Die erste Sitzung nutzten wir dazu die Klientin rauchfrei zu bekommen. In der 2. Sitzung berichtete sie erfreut wie gut es ihr ohne die Zigaretten ginge und dass Ihr Arzt erstaunt sei wie gut sich viele ihrer körperlichen Parameter (Blutwerte usw.) innerhalb kürzester Zeit verbessert hatten. Weil dieser Trend sich nicht adäquat fortsetzte, machte es aus meiner Sicht jetzt nur noch Sinn ursachenbezogen fortzufahren. Es galt die Ursache(n) herauszufinden und ihr bewusst zu machen wie die verschiedenen Aspekte miteinander verknüpft sind, um sie dadurch zu entmachten und dadurch aufzulösen. Lösung: Wir ermittelten ihre (mittlerweile) zurückliegende Ehe als Ursache für alle 3 Ausprägungen (Rauchverhalten, Gewichtsproblematik - und nebenbei auch die körperlichen Werte). Zur Zeit ihrer damaligen Ehe war sie sehr unglücklich, weil der Mann gewalttätig war und sich auch sonst nicht angemessen ihr gegenüber verhielt. Er bevorzugte generell sportlich-schlanke und gesunde Frauen – also so wie die Klientin am Anfang der Beziehung war. Diese Bild wandelte sich allerdings im Laufe der Zeit. Weil sie ihm körperlich unterlegen war, rebellierte ihre Psyche stellvertretend und nahm einige Veränderungen vor: In ihr stieg ein unstillbares Verlangen nach Essen und Rauchen auf. Dies war die Strategie ihres Unterbewusstseins sie für den Mann möglichst unattraktiv zu machen (Der Mann war zudem überzeugter Nichtraucher). Infolgedessen schützte das überhöhte Gewicht sie vor dem „Interesse“ ihres Ehemanns, die vielen „weit aus dem Ruder gelaufenen“ Blutwerte waren geeignet diese Strategie weiter zu unterstützen. Dieser „Überlebensmechanismus“ schützte die Klientin und verankerte sich deshalb tief in ihrem System. Die Klientin war etwas verwundert, dass diese Entwicklungen immer noch bestanden, obwohl sie schon länger von diesem Mann geschieden sei und sogar wieder in einer neuen – sogar ausgesprochen glücklichen - Beziehung lebe. Ich erklärte ihr, dass ihr Unterbewusstsein damals eine Strategie entwickelt hatte, die funktionierte und ihr Sicherheit in sehr stürmischen Zeiten brachte. Warum sollte es nun plötzlich darauf verzichten? Es ist wie im Sport: „Never change a winningteam“. Durch die gemeinsame Arbeit war ihr diese „Überlebensstrategie“ bewusst geworden und konnte dann geändert werden. Wichtige Aspekte waren hierbei die alten Muster aufzulösen und an ihren Glaubenssätzen zu arbeiten. Jetzt ist sie nicht nur rauchfrei, sondern zufrieden mit Ihrem gesunden und schlanken Aussehen. Sie beziehen sich auf den Erfolgsfaktor „die wirkliche Ursache finden“. Das hört sich sehr umfangreich an. Wie kann ich mir diese Suche konkret vorstellen? Beschäftigt man sich – bereits vor der Therapie – mit möglichen Ursachen einer Erkrankung oder Symptomen, gelangt man möglicherweise zu einer Theorie (oder sogar mehreren Möglichkeiten) wie diese entstanden sein kann/könnten. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass diese Ideen oftmals nicht viel mit den wirklichen Gründen und Einflussfaktoren gemeinsam haben – und interessanterweise selbst wenn jemand aus tiefstem Herzen der Überzeugung ist, dass er den wahren Grund kennen würde. | Der Grund dafür ist, dass wir versuchen uns gedanklich mit unserer Logik dem Problem nähern wollen. Das Problem ist jedoch generell auf der emotionalen Ebene zu finden. Und diese wertvollen Emotionen und Erlebnisse, mit denen sie verknüpft sind, bleiben gut versteckt, sodass sie so geschützt bleiben, dass sie auch für später dem Menschen gute Dienste leisten können. Weil der bewusste Zugriff auf diese Inhalte nicht möglich ist, erklärt warum die Theorien oftmals an den wirklichen Ursachen vorbeigehen – und liefert ein Erklärungsmodell für Verfahren, die das Unterbewusstsein des Menschen einbeziehen. Dieses ist dem bewussten Verstand nicht direkt zugänglich – und damit auch nicht die Lösung. Hier ist es wie mit einem Eisberg: Obwohl er sehr mächtig aussieht, so erkennt man erst unterhalb der Wasseroberfläche seine wahre Größe. Dieser Koloss ist in etwa 10-mal größer - im Vergleich zum (vernachlässigbar) kleinen Zipfel oberhalb der Wasseroberfläche. Zu versuchen diesen Erfolgsfaktor aus der therapeutischen Arbeit auszublenden, ist nicht nachvollziehbar. Ein Aspekt von mehreren, die verdeutlichen, wie viel schneller Therapie funktionieren kann. Die Geschichte der Titanic hat es der Menschheit gelehrt wie töricht es ist zu versuchen die Teile des Eisberges, die unter Wasser sind, zu ignorieren. Zur Lösungsfindung wird eine spezifische Vorgehensweise benötigt, denn nicht alle Menschen sind gleich („Einheitsmensch“), sondern vielmehr muss jeder Mensch individuell als Ganzes wahrgenommen werden - mit all seinen eigenen Möglichkeiten, Ressourcen und Eigenschaften. Wie sieht diese Ursachenfindung konkret aus? Da viele Verfahren existieren, die das Unterbewusstsein zur Lösungsfindung nutzen, seien hier exemplarisch 2 Verfahren kurz genauer skizziert: Der kinesiologische Muskeltest und die Hypnotherapie Vor vielen Jahrzehnten entdeckten Mediziner einen Zusammenhang zwischen einem emotionalen Reiz und dessen Wirkung auf Muskeln. Erreicht die Therapie einen emotional schmerzhaften Punkt, wird sich der - ansonsten starke - Muskel schwächer verhalten. Damit erhält der Therapeut quasi ein „Messgerät“, das Belastungsreize sichtbar macht und damit dem Problem auf den Grund kommt. Mittel Fragestellungen tasten sich Klient und Therapeut sukzessive an die Lösung heran. Beispielsweise könnte die Lösung zum Aspekt „mit welcher Person hat das Ereignis zu tun?“ gefunden werden, indem der Muskel zu möglichen Personen getestet wird. Hier könnte der Muskel bei jeder Person stark bleiben – bis auf dem Lebenspartner – der dann mit dem Problem zu tun hat. Die moderne Hypnotherapie nutzt neuronale Verbindungen zur Ursachenfindung. Diese sind „Schnellverbindungen“ von einem Element zu einem anderen – ähnlich wie Links eine sofortige Verbindung herstellen. Diese Schnellverbindungen (Assoziationen) entstehen durch Lernvorgänge (z.B. dass eine angeschaltete Herdplatte heiß ist oder im Sommer ein Eis sehr gut schmeckt). Wir „verbinden mit jedem Erlebnis auch ein Gefühl, also weist – in umgekehrter Richtung gedacht - mir ein spezifische Gefühl den Weg zu dem belastenden Ereignis. Beide Verfahren sind zuverlässig und können die Ursache innerhalb einer einzigen Sitzung herausarbeiten. Beispielsweise könnte ein Raucher im jugendlichen Alter mit dem Rauchen angefangen haben, um zu einer Gruppe dazuzugehören. Entstanden ist dieses Gefühl des Verlassenwerdens jedoch in der frühen Kindheit, wo derjenige versehentlich mehrere Stunden auf dem Dachboden eingesperrt war. Da das ursächliche Ereignis nicht bearbeitet war, begann das negative Gefühl auf dem Schulhof in Form der Bewältigungsstrategie „Rauchen, um dazuzugehören“ wiederzukehren. Erst als dieser Zusammenhang gefunden wurde, konnte das Rauchen aufgegeben werden. Manche Menschen leben schon länger mit beeinträchtigenden Symptomen. Dauert in einem solchen Fall eine erfolgreiche Therapie dementsprechend dann auch sehr lange? Diese Befürchtung kann ich zwar gut verstehen, aber glauben Sie mir, dass das nicht unbedingt zutrifft. Meine langjährige Erfahrung zeigt mir allerdings ganz klar, dass andere Faktoren die Dauer der Ursachenfindung bestimmen. Lassen Sie mich hierzu ein kleines Bild beschreiben: Wer das Unkraut mitsamt der Wurzel komplett entfernt, der weiß, dass es dort nicht wieder auftreten wird. Was weg ist, ist weg! Was würde es also dem Unkraut nutzen, wenn es eine längere Zeit dort gewachsen ist? Welche Aspekte bestimmen dann eher die Gesamtdauer der Therapie? Zum Einen sind die Menschen individuell, sodass eine herkömmliche „Standard-Therapie“ keinen oder nur wenig Erfolg haben kann. Sehr viel besser ist demnach die Klienten jeweils ganzheitlich wahrzunehmen und eine genau auf diesen Menschen zugeschnittene Therapie zu entwickeln. Diese ist dann natürlich im weiteren Therapieverlauf immer wieder den Ergebnissen, Möglichkeiten und Erfordernissen anzupassen. Ziel ist – aus meiner Sicht – jedes Mal ein Unikat zu schaffen, was sich optimal wie ein hautenger Tauchanzug an den Klienten anpasst und damit perfekt passt. Zum Anderen bestimmen die zum Einsatz kommenden Verfahren die Dauer. Es gibt Methoden, die ermöglichen die Ursachenfindung innerhalb einer einzigen Sitzung. Darüber hinaus ist es möglich mit ganz besonderen Methoden, die ich auch in meiner Praxis einsetze, in dieser einen Sitzung die Ursache sogar gleich mit zu bearbeiten, sodass keine weiteren Termine mehr notwendig sind. Mit welchen Anliegen kommen die Menschen auf Sie zu bzw. woran merke ich, daß psychotherapeutische Unterstützung für mich vielleicht hilfreich sein könnte? Die Menschen, die zu mir kommen, haben entweder von Ihrem Arzt den Tipp bekommen, dass eine derartige Unterstützung zur Überwindung von Erkrankungen für sie sinnvoll sein könnte. Andererseits haben auch Menschen selbst die Idee, dass sie hiervon profitieren können. Ich behandele in meiner Praxis verschiedene psychische Erkrankungen bzw. psychosomatische Symptome. Die häufigsten Gründe für eine Konsultation sind:
Wie kann ich für mich selbst herausfinden, ob mir eine seelische Unterstützung helfen könnte? Folgende Aspekte sprechen insbesondere dafür:
Zudem ist natürlich eine Psychotherapie sinnvoll, wenn für die diagnostizierte Erkrankung entsprechend typische Symptome auftauchen. Grundsätzlich sehe ich einen Bedarf an professioneller Unterstützung, wenn der Betroffene Probleme mit den derzeitigen Gegebenheiten / Symptomen hat und sie nicht alleine oder mit Hilfe seines Umfeldes ändern kann. In meiner Praxis wird nicht immer eine Psychotherapie durchgeführt, wenn auch einige wenige Sitzungen dafür sorgen, dass die Erkrankung überwunden ist. Manche Menschen sehen leider fälschlicherweise im Annehmen der Hilfe von außen ein Zeichen von Schwäche. Ist es - näher betrachtet – nicht eher ein Zeichen von Stärke – nämlich sich nicht den Symptomen zu ergeben? Bei den Möglichkeiten, die moderne Behandlungsformen haben, wäre es eher unklug und schwach diese Vorteile nicht für sich zu nutzen. Bei welchen Anliegen kann ich mich für ein Coaching an Sie wenden? Sehr viele Situationen in unserem können wir problemlos meistern. Manchmal ist es auch ausreichend sich Unterstützung aus dem beruflichen oder privaten Umfeld zu sichern. Und dann gibt es die ganz besonderen Umstände, in denen - trotz Hilfe aus dem eignen Umfeld – es nicht gelingt eine Herausforderung meistern. Dann macht es Sinn sich professionelle Unterstützung durch einen Coach zu besorgen. Allgemein ist ein Coaching sinnvoll, wenn Betroffene durch bestimmte Lebensumstände eine Einschränkung der Lebensqualität – außerhalb von Krankheiten - erfährt und/oder Schwierigkeiten hat, sein Leben nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen zu gestalten. Gründe, die dafür sprechen ein Coaching in meiner Praxis in Anspruch zu nehmen, sind
Auch im Coaching ist es zweckmäßig, wenn „Symptome“ als „Zeichen“ zu interpretieren, hier allerdings nicht im medizinischen Sinn, denn im Coaching ist der Klient gesund – im Sinne von „medizinisch symptomfrei“, sondern eher allgemein. Beispielsweise könnte jemand immer an der gleichen negativen Partner/Partnerinnen-Typ „hereinfallen“. Erst wenn dieser Aspekt überwunden wurde, ist eine erfüllte Partnerschaft überhaupt erst möglich. Ganz allgemein bleibt also festzuhalten: Besonders sinnvoll ist ein Coaching, wenn Betroffene sich wie im „Hamsterrad“ fühlen und immer wieder in die gleichen Situationen hineingeraten – selbst wenn diese sich immer wieder in andere Mäntel tarnen. Welche Methoden kommen in Ihrer Praxis in Therapie und Beratung zum Einsatz? Um meinen Klienten den maximalen Nutzen zu bieten, verwende ich sowohl wissenschaftlich fundierte Methoden als auch Modelle, die noch nicht wissenschaftlich anerkannt sind, jedoch sich seit sehr vielen Jahren in der täglichen Anwendung bewährt haben. Grundsätzlich bevorzuge ich Methoden, die eine schnelle Wirkung und damit auch eine frühe Verbesserung der Lebenssituation erreichen. Zu den wissenschaftlich anerkannten Verfahren, die ich in meiner Praxis anwende, gehören:
Darüber hinaus wende ich auch die folgenden Verfahren und Methoden an:
Welches Verfahren dann in der Sitzung zum Einsatz kommt, entscheide ich aufgrund des zu bearbeitenden Themas, der Persönlichkeit des Klienten und der Position im Therapie- bzw. Coaching-Prozess. Das bedeutet, dass sich das genutzte Verfahren im Laufe der Zusammenarbeit verändern kann. Das einzige Entscheidungskriterium hierfür ist der Erfolg des Klienten. Grundsätzlich bevorzuge ich Methoden, die eine schnelle Wirkung und damit auch eine frühe Verbesserung der Lebenssituation erreichen. Wie gestaltet sich eine Erstberatung/Behandlung, wenn ich zu Ihnen komme? Was erwartet mich? Gemeinsam mit dem Klienten treffen wir uns zu einem Vorgespräch, um eine (mögliche) Zusammenarbeit zu prüfen. Dieser Termin dient zum Einen dazu sich persönlich kennenzulernen. Zum Anderen wird die Diagnose gestellt bzw. das Coaching-Ziel festgelegt. Ein weiterer Aspekt ist die Frage wie die aktuelle Lage des Klienten überhaupt entstanden ist und welche (positiven und negativen) Einflussfaktoren zu berücksichtigen sind. Daraus entwickelt sich die Strategie, die ich dem Klienten – zumindest in groben Schritten – erkläre, denn mir ist wichtig, dass der Klient für sich selbst einschätzen kann, ob meine Strategie ihn überzeugt. Schließlich bildet gegenseitiges Vertrauen weit mehr als die Basis für den Therapie-Erfolg. Obwohl der Klient noch eine Nacht (oder auch mehrere) über die Entscheidung einer Zusammenarbeit schlafen kann, entscheiden sich viele Klienten bereits am Ende des Vorgespräches dafür. Bereits in der darauffolgenden ersten Sitzung wird auf mehreren Ebenen ganz konkret am Ziel des Klienten gearbeitet, sodass möglichst schnell spürbare Verbesserungen vom Klienten und dessen Umfeld wahrgenommen werden können. Dies zeigt dem Klienten welche Ergebnisse möglich sind und ist darüber hinaus noch höher motiviert. Was ist Ihnen wichtig im Umgang mit Ihren Klienten? Das oberste Kriterium für meine Arbeit ist Erfolg des Klienten. Dieser Erfolg wird nach meiner Ansicht am leichtesten erreicht, wenn die Therapie oder das Coaching schnelle Erfolge durch wenige Sitzungen („Ultra-Kurzzeittherapie“) zu erzielen vermag und der Klient bereits am Anfang der Zusammenarbeit schon (kleine) Teilerfolge erringen kann. Dann ist die Zufriedenheit am höchsten und damit eine Weiterempfehlung an gute Bekannte und Freunde am wahrscheinlichsten. Auf der persönlichen Ebene sind mir wichtig:
Was lieben Sie besonders an Ihrer Arbeit? Besonders gefällt mir, dass ich mit Menschen arbeiten darf. Dankbar bin ich unterschiedlichen Menschen bei unterschiedlichen Problemstellungen möglichst schnell zu helfen und zu unterstützen. Dabei unterscheide ich nur bedingt zwischen einer Psychotherapie und einem Coaching, da die Strategien ähnlich sind. Am meisten mag ich den Aspekt, dass es möglich ist mit ganz wenig Aufwand eine große nachhaltige Wirkung zu erzielen. Dies ist besonders der Fall, wenn die wirkliche Ursache aufgespürt und damit das „Problem“ ein für alle Mal erledigt ist. Die Strategien zur Lösung von Problemen sind mindestens so vielfältig wie die Ursachen von Problemen und Krankheiten. Jede Zusammenarbeit ist ein also quasi ein Unikat. Das erzeugt in mir die Freude an der Tätigkeit. Und diese Freude – denke ich – spüren meine Klienten genau. Ihr Lebensmotto in einem Satz? Mache das was Du tust mit ganzem Herzen, denn dann machst Du es gut. Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview! |