Elke Wittwer Heilpraktikerin für Psychotherapie in 04774 Dahlen für weitere Infos > zum Profil |
Sehr geehrte Frau Wittwer, Sie sind Heilpraktikerin für Psychotherapie und führen eine Praxis für Psychotherapie, psychologische Beratung und Entspannung in Dahlen (Sachsen). Bitte stellen Sie sich und Ihr Tätigkeitsfeld einmal kurz unseren Lesern vor. Nach langjähriger Tätigkeit im sozialen- und Bildungsbereich bin ich seit 2003 in eigener Praxis tätig. Neben der Psychotherapie und psychologischer Beratung gebe ich von den Krankenkassen als qualitätsgesicherte Präventionsmaßnahme anerkannte Kurse Autogenes Training. Außerdem biete ich Klienten, die durch Alkohol- oder Drogendelikte zur Wiedererlangung des Führerscheins eine MPU absolvieren müssen, eine individuelle Vorbereitung auf diese im Volksmund leider völlig zu Unrecht „Idiotentest“ genannte Medizinisch-Psychologischen Untersuchung an. Was hat Sie dazu bewegt Ihren heutigen Beruf zu ergreifen? Ich habe mich schon immer sehr für Menschen interessiert, fand es spannend, zu beobachten, wie sich Menschen in bestimmten Situationen verhalten. Außerdem war schon in meiner Jugend immer diejenige, zu der alle mit ihren Problemen kamen. Irgendwann entstand der Wunsch, mehr zu wissen, besser zu verstehen. Ursprünglich ging es gar nicht darum, eine Praxis zu gründen, doch je mehr Wissen und Können ich erwarb, umso mehr reifte der Wunsch, dies auch anzuwenden. Wie würden Sie Ihre Arbeitsphilosophie beschreiben? Der Klient steht im Mittelpunkt. Allein schon die Tatsache, sich einzugestehen, Hilfe zu benötigen, und der Mut, trotz des immer noch nicht nur positiven Rufes der Psychotherapie diese Hilfe in Anspruch zu nehmen, verdient höchste Anerkennung. Ich wertschätze jeden Klienten und versuche, ihn bei der Lösung seiner Problematik so gut wie möglich mit meinem Wissen und meiner Erfahrung zu unterstützen. Es geht nicht darum, Ratschläge zu geben, es geht darum, den Klienten zu befähigen, sein eigenes Potential zu erschließen, seine eigenen Ressourcen zu nutzen, seine eigenen Lösungen zu finden. Sie bieten Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz an. Gibt es hier Unterschiede im Vergleich zu „herkömmlicher" Psychotherapie? Ich bin „berechtigt zur Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung begrenzt auf das Gebiet Psychotherapie“, so die offizielle Erlaubnisurkunde. Das heißt, inhaltlich ist der Unterschied eigentlich gar nicht so deutlich. Allerdings sollte jedem in diesem Beruf klar sein, dass allein der Ausbildungsumfang im Vergleich zum „Psychologischen Psychotherapeuten“ um vieles geringer ist, so dass es in der eigenen Verantwortung liegt, seine eigenen Grenzen zu kennen und seine Arbeitsgebiet sehr genau abzustecken. Ein wesentlicher Vorteil ist gleichzeitig, dass ich in der Wahl der Therapieform recht frei bin und auch neuere Behandlungsmethoden, wie z.B. Hypnosetherapie anbieten kann. Der größte Unterschied liegt in der Kostenübernahme. Nur in Ausnahmefällen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten und auch nicht jede Private Krankenkasse trägt die Behandlungskosten, d.h. in den meisten Fällen zahlen die Klienten die Behandlung selbst. Dies begünstigt wiederum einen für die Klienten recht positiven Unterschied, meist gibt es recht zeitnahe Termine. Ihr Haupttherapieschwerpunkt ist die Gesprächspsychotherapie. Können Sie uns diese Therapieform genauer vorstellen? Wie schon oben erwähnt, der Klient steht im Mittelpunkt, der Therapeut begegnet dem Klienten wertschätzend, versucht, sich empathisch in die Gefühlswelt des Klienten hinein zu versetzen und ist echt in seinem Verhalten. Durch aktives Zuhören und geschickte Fragestellung wird versucht, dem Klienten seine eigene Gefühls- und Gedankenwelt zugänglicher zu machen, damit er letztlich selbst Lösungswege erkennen kann. | Ich orientiere mich in meiner Arbeit an einer speziellen, ursprünglich aus dem Bereich der Suchttherapie von Miller/Rollnik entwickelten Form, der sog. Motivierenden Gesprächsführung. Wo sehen Sie die besonderen Stärken dieser Therapieform? Welche Probleme, Anliegen, Beschwerden können hiermit besonders gut angegangen werden? Für wen ist sie geeignet? Ich glaube, jeder hat schon einmal erlebt, wie entlastend ein gutes Gespräch sein kann und genau das ist das Anliegen der meisten Klienten, sie wollen sich zunächst einmal „etwas von der Seele reden“. Bei der Gesprächstherapie ist dies aber nur der erste Schritt. Dann erleben die Klienten, wie ihre Selbstwirksamkeit gestärkt wird, sie selbst vielleicht eine andere Sicht auf ihr Problem finden, Lösungswege erkennen, eigene Stärken entwickeln. Auch für mich ist das immer wieder ein spannender Prozess. Das setzt natürlich die Bereitschaft und Fähigkeit zur Selbstreflexion beim Klienten voraus. Der Kreislauf wiederkehrender störender Denk- und Verhaltensweisen kann auf diese Art gut durchbrochen werden. Welche weiteren Methoden kommen in Ihrer Praxis zum Einsatz? EFT, auch bekannt als „Klopfakkupressur“ und Hypnosetherapie Wie gestaltet sich eine Beratung/Therapie, wenn ich zu Ihnen komme? Was erwartet mich? Nach telefonischer Terminvereinbarung zunächst natürlich ein Erstgespräch, in dem Sie mir Ihr Anliegen, Ihre Beschwerde schildern und Sie sich ein Bild von mir machen. Falls ich der Meinung bin, der geeignete Therapeut für das Problem zu sein, mache Ihnen einen Ihrem Anliegen gerechten Behandlungsvorschlag, der auch eine zeitliche Prognose beinhaltet. Die Entscheidung .treffen letztlich Sie. Wie oft und in welchen Abständen die einzelnen Sitzungen stattfinden, hängt vom Behandlungsauftrag und nicht zuletzt leider auch von Ihren finanziellen Möglichkeiten ab. Mit welchen Anliegen kommen die Menschen auf Sie zu bzw. woran merke ich, dass psychotherapeutische Unterstützung für mich vielleicht hilfreich sein könnte? Die Anliegen sind ganz vielfältig, Ängste, depressive Verstimmungen, das Gefühl von Überforderung, Burn-out, Mobbing, Beziehungskonflikte, Trennung, Trauer, Stress, Substanzmissbrauch. Ich denke, therapeutische Unterstützung sollte immer dann in Anspruch genommen wird, wenn ein Problem die Lebensqualität einschränkt. Sie bieten auch Seminare und Workshops an. Können Sie uns mehr zu den Inhalten sagen und an wen sie sich richten? Da wären die schon genannten Kurse autogenes Training. Außerdem gebe ich in Betrieben und Einrichtungen Stressbewältigungsseminare. Seit 2006 führe ich für ein Fernstudieninstitut Wochenendseminare in den Lehrgängen Psychologische Berater, Heilpraktiker für Psychotherapie, Entspannungstrainer und Suchtberatung durch. Für angehende oder bereits praktizierende Psychologische Berater und Heilpraktiker für Psychotherapie biete ich zudem Workshops mit praxisbezogenen Inhalten an, EFT zum Beispiel oder aber auch zum Thema Suizid: Suizidalität erkennen und richtig handeln. Was ist Ihnen wichtig im Umgang mit Ihren Klienten? Ihnen wertschätzend und unvoreingenommen zu begegnen Was lieben Sie besonders an Ihrer Arbeit? Zu erleben, wie sich die Klienten verändern Ihr Lebensmotto in einem Satz? Der einzige Mensch, der dafür verantwortlich ist, dass es mir gut geht, bin ich selbst und wenn ich gut für mich sorge, kann ich auch gut für andere sorgen. Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview! |