Eva Dickenberger Heilpraktikerin Psychotherapie in 64625 Bensheim für weitere Infos > zum Profil |
Sehr geehrte Frau Dickenberger, Sie sind Heilpraktikerin für Psychotherapie und führen eine Praxis für Therapie und Beratung in Bensheim (Hessen). Bitte stellen Sie Ihr Tätigkeitsfeld einmal kurz unseren Lesern vor. Menschen, die zu mir kommen, suchen häufig einen Rat. Mein Verständnis von einem Rat ist, dass jemand dabei hilft, einen neuen Blick auf ein Problem richten zu können. Einen Blick, den man häufig allein nicht findet, weil man vor lauter Wald die Bäume nicht mehr sehen kann. Oder der, aus welchen Gründen auch immer, versperrt ist. Aus einem neuen Blickwinkel betrachtet erscheint ein Problem häufig in einem anderen Licht und mit dem anderen Licht können auch andere Lösungen gefunden werden. Diese Beratungen finden Einzelpersonen bei mir genauso wie Paare, die den Weg zueinander zu verlieren scheinen. Beratung ist zeitlich begrenzt und manchmal ist schon nach einem oder zwei Terminen ein Problem besser zu bewältigen. Ich führe Beratungen bei Schulproblemen, bei Eltern-Kind-Problemen, bei beruflichen Schwierigkeiten, bei Krisen im beruflichen Umfeld oder, oder, oder durch. Eine Beratung bringt immer Licht ins Dunkel. Eine Therapie ist tiefergehend. Häufig liegen hier grundlegende Schwierigkeiten zugrunde, die nicht allein durch ein oder zwei Gespräche beseitigt werden. Eine Therapie ist nötig, wenn sich Zusammenhänge zeigen, die weit in die Vergangenheit zurück gehen und die aufgelöst werden müssen, um das Leben im Hier und Jetzt nicht weiter zu beschweren. Hier leistet die Hypnose hilfreiche Dienste, denn durch sie wird ein Zugang zum Unterbewusstsein hergestellt. Der Kontakt mit dem Unterbewusstsein hilft, sich über die Zusammenhänge klar zu werden, die zwischen der Vergangenheit und dem gegenwärtigen Problem bestehen. Der Weg zu unseren Gefühlen ist dem Verstand oft versperrt. Allein mit dem Kopf kommen wir an unsere Gefühle nicht heran. Unseren Gefühlen Raum zu geben ist der Beginn von Heilung. Wer mitten in Problemen steckt, dessen Gesundheit ist in Gefahr. Zuviel Stress macht auf Dauer krank. Eine Möglichkeit, den Körper in einen Zustand der Ruhe und Entspannung zu bringen ist das Biofeedback-Training der Herzratenvariabilität. Ein gesundes Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung gibt dem Stress keine Angriffsmöglichkeiten mehr. Nachdem man durch Biofeedback gelernt hat, was zu tun ist, um den Stress zu bewältigen, kann man diese Technik jederzeit in jeder Situation einsetzen und sich vor krankmachenden Begleiterscheinungen schützen. Was hat Sie dazu bewegt, Ihren heutigen Beruf zu ergreifen? Wie würden Sie Ihre Arbeitsphilosophie beschreiben? Ich bin mein ganzes Berufsleben lang immer in beratenden Berufen tätig gewesen. Als Sozialarbeiterin ist die Beratung von Menschen in schwierigen Lebenssituationen ein wesentlicher Teil meiner Arbeit gewesen. Weiterbildungen in therapeutischen Techniken wie Psychodrama und Hypnose haben mich zu einem neuen Berufsfeld geführt. Ich bin mittlerweile Heilpraktikerin für Psychotherapie und kann in meiner eigenen Praxis all das, was ich in meinem Leben erfahren und gelernt habe, an andere Menschen weitergeben. Daraus ergibt sich auch meine Arbeitsphilosophie: Ich freue mich, meine Lebenserfahrung mit meinem Beruf verbinden zu können. Ich glaube, es gibt kein Lebensproblem, das ich nicht kenne. Das hat etwas mit meinem Altern zu tun und mit dem Beruf, den ich seit über 45 Jahren ausübe. Daraus dürfen meine Klienten die Sicherheit nehmen, dass ich immer mitempfinden kann, wie sie sich gerade fühlen, dass ich aber aus eigener Erfahrung auch immer sicher weiß, dass es ein Licht am Ende des Tunnels gibt. Einen wesentlichen Schwerpunkt Ihrer Arbeit bildet die Hypnosetherapie. Können Sie uns diese Therapiemethode genauer vorstellen? Wie oben schon beschrieben, kann man durch die Hypnose einen Zugang zu seinem Unterbewusstsein finden. Man muss sich vorstellen, dass alle Situationen und die dazu gehörigen Gefühle, die wir in unserem Leben jemals erlebt haben, in unserem Unterbewusstsein gespeichert sind. Diese Gefühle erwachen sofort in jeder Lebenssituation, in der etwas ähnliches geschieht, ähnlich aussieht, ähnlich riecht, sich ähnlich anhört wie die allererste Situation, in der dieses Gefühl entstanden ist. Wenn es sich um unangenehme Gefühle handelt, dann entstehen dadurch Blockaden, die uns bestimmte Geschehnisse nicht unbeschwert erleben lassen. Je nachdem, wie stark die alten Gefühle sich zeigen, werden die Blockaden zu Ängsten, Lebenskrisen oder Depressionen. Der Zugang zu diesen alten Gefühlen und ihren Auswirkungen auf das Leben im Hier und Jetzt kann mit der Hypnose hergestellt werden. Die Hypnose kann dann helfen, die Zusammenhänge deutlich zu machen, die alten Erinnerungen zu betrachten, zu löschen und eine neue Freiheit im Umgang mit den Gefühlen zu schaffen. Diese Erleichterungen machen ein anderes Umgehen mit der augenblicklichen Situation möglich, weil die Belastung aus der Vergangenheit sich nicht mehr mit der Gegenwart vermischen kann. Sich den alten Verletzungen zu nähern ist schmerzhaft, aber die Begegnung mit ihnen ist gleichzeitig befreiend und heilend. Wenn Zusammenhänge erkannt werden, können Verbindungen aufgelöst und hilfreiche Alternativen gefunden werden. Wie gestaltet sich eine Hypnosesitzung oder eine Hypnosetherapie wenn ich zu Ihnen in die Praxis komme? Was erwartet mich? Eine Hypnose bei mir besteht immer aus einer tiefen Entspannung, die durch suggestive Botschaften erzeugt wird. Je leichter es einem Menschen fällt, sich auf diese suggestiven Bilder einzulassen, je schneller und tiefer kann er in sein Unterbewusstsein eintauchen, um dort Antworten auf seine Fragen zu finden. Man denkt oft, nur willensschwache Menschen wären leicht zu hypnotisieren. Das Gegenteil ist der Fall. Je kreativer ein Mensch ist, je mehr Phantasie er hat, je gefühlvoller er mit sich und seiner Umwelt umgehen kann, je bewusster er sich seiner Stärken und Schwächen ist, je leichter fällt es ihm, die geistige Arbeit in der Hypnose zum Erfolg zu führen. Ob man sich auf die bequeme Liege legt, sich gut zugedeckt bereit macht zur Mitarbeit oder ob man auf einem Stuhl im Sitzen in Hypnose gehen möchte, das ist jedem selbst überlassen. Manche Menschen mögen sich nicht hinlegen. Das ist o.k. und macht die Hypnose dadurch nicht weniger tief. Wichtig ist, zu wissen, dass nicht der Hypnotiseur die Hypnose „macht“ sondern dass jeder Schöpfer seiner eigenen Hypnose ist. Deshalb ist ebenso wichtig, dass die wirkliche Bereitschaft besteht, die Hypnose zuzulassen und eine gute „Chemie“ zwischen dem Klienten und dem Hypnotiseur besteht. Immer wenn das Gehirn in eine Abwehrhaltung geht, ist die Verbindung zum Unterbewussten nicht möglich und die Hypnose gelingt nicht. Der Hypnotiseur kann den Weg aufzeigen, in Hypnose zu gehen, sie zuzulassen ist Aufgabe des Klienten. Wenn jedoch alles passt, dann ist die Hypnose eine wunderbare Erfahrung des Leichtwerdens, der Entspannung und des Findens von Lösungen, an die man vorher gar nicht gedacht hat. Immer entsteht ein tiefes Wohlbefinden, weil sich das Leichtwerden unmittelbar auf Körper und Geist auswirkt. Mir fällt immer auf, wie sich die Entspannung auch auf dem Gesicht eines Menschen zeigt Wenn die Hypnose zu Ende ist, sieht man ihre Wirkung. Es sieht aus, als hätte man eine Schönheitskur gemacht. | Können Sie uns vielleicht von einem Beispielfall verdeutlichen wie sich Hypnosetherapie im Leben auswirken kann? Als Beispiel möchte ich die Geschichte einer Frau erzählen. Sie kam zu mir nach einem Unfall. Sie war eine Treppe hinuntergefallen und dadurch körperlich sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Nach den ärztlichen Behandlungen ging es ihr körperlich wieder besser. Sie begann jedoch, immer mehr Ängste zu entwickeln, wenn sie sich außerhalb des Hauses befand. Sie konnte nicht mehr allein über die Straße gehen, sie konnte nicht mehr Auto fahren, sie hatte Panikattacken, wenn sie sich im Außenbereich bewegte. Das machte ihr panische Angst, sie war völlig zerstört und wusste nicht, wie sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen sollte. In den Nächten schlief sie schlecht und Alpträume quälten sie bis in den Morgen. Sie fühlte sich klein und hilflos und erinnerte sich, dass sie sich schon einmal so gefühlt hatte, als sie vor Jahrzehnten als 5-jährige nach einem Krankenhausaufenthalt zugehört hatte, wie die Ärzte der Mutter sagten, dass sie wohlmöglich lebenslange Schäden davontragen würde. Sie kam zu mir in der Hoffnung, durch Hypnose etwas an ihrem gegenwärtigen Zustand verändern zu können. Nach ca. 90 Minuten kam sie aus tiefer Entspannung, in der sie sich mit ihren Stärken verbunden hatte, aus der Hypnose zurück. Sie erfuhr und empfand in der Hypnose, welche Ressourcen sie hatte, welche Kräfte sie mobilisieren konnte und wie stark ihr Wille war, sich mit ihrem Zustand nicht abzufinden. Es war berührend, zu sehen, wie liebevoll sie sich ihrem inneren Kind annäherte und mit welcher Aufmerksamkeit sie diesem Kind den Weg in das Gesundsein wies. Die alten Ängste, die sie ihr ganzes Leben lang begleitet hatten, lösten sich auf. Sie war letzten Endes die Herrin des Geschehens und als sie ging, sah man ihr die Leichtigkeit des Seins an. Was geschieht in einer Show-Hypnose? Die Show-Hypnose ist mit der therapeutischen Hypnose nicht vergleichbar. In der Show-Hypnose hat der Hypnotiseur ein Interesse daran, aus dem Publikum diejenigen herauszufinden, die sich mit voller Begeisterung für den Auftritt auf der Bühne interessieren. Durch verschiedene Techniken werden die Teilnehmer so ausgesucht, dass wirklich nur diejenigen bleiben, die sich von Minute zu Minute mehr auf ihren Auftritt freuen. Das bedeutet, für die Zeit, die ihnen vom Hypnotiseur angeboten wird, müssen sie bereit sein, seine Anweisungen zu befolgen. Und da es von einem bestimmten Moment an kein Zurück mehr gibt, machen sie, was sie befohlen bekommen. Sie lassen sich manipulieren und empfinden es als Trance. „Das hat der Hypnotiseur gemacht“ ist am Ende eine Erklärung für diejenigen, die den Kopf schütteln über die teilweise unglaubliche Bereitschaft, extreme Befehle zu befolgen. Ein weiteres interessantes Angebot Ihrer Praxis ist Ihr sogenanntes „Glücksseminar“. Worum geht es in diesem Seminar und an wen richtet es sich? Jeder ist seines Glückes Schmied. Diesen alten Spruch kennt jeder. Aber ist er wirklich wahr? Können wir uns unser Glück wirklich schmieden? Und wenn es nicht kommt, haben wir dann etwas falsch gemacht? Waren wir ein schlechter Schmied? Das Glücksseminar ist ein Anlass, sich darüber Gedanken zu machen: Was ist das eigentlich, das Glück? Was ist Glück für mich? Und es geht um die Frage: Welche wissenschaftlichen Kenntnisse und Erkenntnisse gibt es, die beweisen, dass Glück keine Glücksache ist? Zu Beginn des Seminars wissen die Teilnehmer nach einem kleinen Test, wo Ihr Glück auf der Glücks-Skala angesiedelt ist. Sie finden heraus, ob sie eher zufrieden oder eher unzufrieden sind mit ihrem Leben, ihren Lebensbedingungen und was ihre Wünsche und Hoffnungen mit dem Glück zu tun haben Sie erfahren, welche Gedanken glücksfördernd und welche glücksverhindernd sind. Und am Ende erkennen sie, dass man Glücklichsein tatsächlich trainieren kann. Sie sagen, neueste Forschungsergebnisse aus der Glücksforschung hätten zu Tage gebracht, dass es Zusammenhänge zwischen Gehirnfunktion und Glück gibt. Können Sie uns das genauer erläutern? In unserem Gehirn und unserem Herzen stehen Glückshormone bereit, die immer dann ausgeschüttet werden, wenn wir glücklich sind. Diese Hormone sind ausschließlich für das Glücklichsein zuständig Aber sie treten nur dann in Aktion, wenn wir etwas erleben und wahrnehmen, das diese Hormone aktiviert. Somit stellt sich die Frage, was wir tun können, um diese Hormone so oft wie möglich lebendig werden zu lassen. Das Seminar richtet sich an alle, die sich nicht damit abfinden wollen, nur passiv auf das Glück zu warten, sondern die selbst etwas dafür tun wollen, dass ihr Glück den Weg findet, sie glücklich zu machen. Was ist Ihnen wichtig im Umgang mit Ihren Klienten? Beim Umgang mit meinen Klienten ist mir am wichtigsten, dass sie sich bei mir wohl und aufgehoben fühlen. Deshalb haben sie beim ersten Kontakt 30 Minuten Zeit, um zu entscheiden, ob sie bei mir bleiben möchten oder nicht. Wenn sie in dieser Zeitspanne feststellen, dass ich nicht die richtige Ansprechpartnerin für sie und ihr Anliegen bin, dann dürfen sie, ohne dass ich ihnen böse bin, den Kontakt beenden. Es ist gerade in der Arbeit, die ich so sehr liebe, wichtig, dass das Vertrauen zwischen meinem Klienten und mir groß ist. Aber da unsere Herzen uns ganz schnell sagen, ob die Chemie zwischen zwei Menschen stimmt, dürfen wir uns voll und ganz auf die Stimme unserer Herzen verlassen. Ihr Lebensmotto in einem Satz? Mein Lebensmotto heißt: Wenn es schwer ist, müssen wir es leicht machen. Das habe ich in meinem ganzen über 60-jährigen Leben so gehalten. Man kann vieles leicht machen, man darf aber nicht alles, was schwer ist, leicht nehmen. Die leichte Schulter taugt zu vielem, aber nicht zur Lösung von Krisen im Leben. Ich möchte helfen, in der Seele und in den Köpfen meiner Klienten Lösungen und Erleichterung zu schaffen. Warum halten Menschen ihre tägliche Qual so lange aus, bevor sie sich zugestehen, dass sie jemanden brauchen, der sie ein Stück begleitet? Liegt es daran, dass es Geld kostet? Vielleicht. Aber: Wie viel ist ein verlorener Tag wert? Welchen Wert geben wir uns selbst? Für wie wertvoll halten wir uns? Ja, das sind Fragen, die ich mir oft stelle. Deshalb gibt es bei mir die Möglichkeit, die entstehenden Kosten für meine Behandlungen in Raten zu bezahlen. Ganz problemlos und ohne Begründungen. Vielleicht ist das eine Hilfe, eine Entscheidung leichter zu treffen. Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview! |