mit einem sehr direkten Zugang zum Unterbewussten
Jutta Rothfischer Kunsttherapeutin, Dipl. Ergotherapeutin, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HPG), Alter Kornmarkt 5a in 93047 Regensburg für weitere Infos > zum Profil |
Bitte stellen Sie Ihr Tätigkeitsfeld einmal kurz vor. Als Heilpraktikerin für Psychotherapie, Kunsttherapeutin und Dipl. Ergotherapeutin verfüge ich über ein vielseitiges Repertoire zur Behandlung meiner Klienten. Abhängig vom individuellen Anliegen wähle ich gemeinsam mit dem Klienten eine passende Herangehensweise aus den Bereichen Kunsttherapie und Kinesiologie sowie verschiedenen Entspannungs-methoden und Massagen. Ziel ist es, meine Klienten auf dem Weg zu sich selbst zu begleiten und zu unterstützen, um sich selbst tiefer zu begegnen und sich authentischer zu verwirklichen und sich zu einer gesunderen, heileren Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Meist ist es sinnvoll die Ursachen anliegender Themen oder Belastungen herauszufinden. So eröffnet sich zum Beispiel in Krisen oder schwierigen Lebenssituationen die Chance den bisherigen Lebensweg zu hinterfragen und zum Positiven hin zu verändern. Neben der Tätigkeit in Einzelsitzungen biete ich auch Gruppen und Seminare an. Was hat Sie dazu bewegt Ihren heutigen Beruf zu ergreifen? Ein langer und wertvoller, oft auch steiniger persönlicher Entwicklungsprozess, an dem ich wachsen durfte und aus dem heraus das Bedürfnis entstand, die dadurch gewonnenen Erkenntnisse weiterzugeben. So ist es für mich zu einem Herzenswunsch geworden andere Menschen auf ihrem Weg zu begleiten und zu unterstützen. Wie würden Sie Ihre Arbeitsphilosophie beschreiben? Jeder Mensch hat seine eigene Wahrheit und Weisheit, jeder ist einzigartig und trägt einen wichtigen Teil für Alle in sich. Meine Aufgabe sehe ich darin Menschen zu bestärken, ihren eigenen Weg zur Einzigartigkeit und eigenen inneren Kraft wiederzu entdecken und sich so authentischer zu verwirklichen. Die Kunsttherapie bildet den Schwerpunkt Ihrer Arbeit. Was ist Kunsttherapie? Kunsttherapie - ein ganzheitlicher Ansatz Kunsttherapie ist eine therapeutische Fachrichtung, welche das bildnerische Gestalten bzw. die Kunst an sich nutzt, um heilende und entwicklungsfördernde Prozesse anzustoßen und zu begleiten. Die therapeutische Beziehung im Zusammenwirken mit kunsttherapeutischen Methoden unterstützt das Erkennen von Lebenszusammenhängen und kann die Augen für neue Perspektiven öffnen. An den individuellen Ressourcen orientiert und umgesetzt mit Lebensenergie und eigener Kreativität werden Selbstheilungskräfte aktiviert. So bietet diese Form der Therapie einen besonderen, ganzheitlichen Ansatz. Irgendwie wissen wir, die Antwort auf unsere Fragen liegt in uns - aber wie kommen wir dort hin? Hier kann Gestalten ein Schlüssel sein und das gestaltete Objekt der Spiegel, wie ein Gespräch ohne Worte mit sich selbst. Alleine und doch mit Begleitung, wodurch Vertrauen entsteht, zu sich und zu Anderen. Diese Erfahrung stärkt das Vertrauen ins eigene Gestalten (seines Lebens). Eignet sich die Kunsttherapie auch für Menschen, die sonst nicht so viel „mit Kunst am Hut haben“ ? Es bedarf keines Könnens und keiner Vorkenntnisse. Sie erleichtert den Zugang zum eigenen Herzen, der oft durch unsere Gedanken, Glaubenssätze oder Konzepte überdeckt ist. Jeder kann sich künstlerisch ausdrücken. Es sind nur unsere Vorstellungen von Kunst, unsere Bewertungen von dem wie etwas zu sein hat, was uns blockiert und einschränkt. Die Sprache des Herzens ist mit den Händen und mit Hilfe von Kreativität oft leichter auszudrücken als verbal. Viele meine Klienten konnten sich zuerst nicht vorstellen, dass sie malen können. Sie waren dann überrascht wie erstaunlich gut das ging und vor allem welch wertvollen Zugang sie dadurch zu sich selbst bekamen. Im Spiel mit den malenden Händen begannen sie sich selbst neu zu gestalten. Neben der Kunsttherapie biete ich auch andere Möglichkeiten zur Bearbeitung der Themen an. Wo sehen Sie die besonderen Stärken der künstlerischen Arbeit in der Therapie? Welche Anliegen oder Probleme können hiermit besonders gut angegangen werden? Es können Anliegen wie in jeder anderen psychotherapeutischen Behandlung behandelt werden. Der Ausdruck, wie er in der Kunsttherapie geschieht, hat einen sehr direkten Zugang zum Unterbewussten. Normalerweise drücken wir unser Befinden mit Worten aus, doch meist haben wir in unserem Inneren zuerst ein Bild davon. In der Kunsttherapie befassen wir uns direkt mit den Bildern. Dies birgt zum einen die Möglichkeit sich über einen anderen Kanal auszudrücken und zum anderen bietet es einen Einblick der wie ein Spiegel Inneres sichtbar macht. Gleichzeitig wird vermieden, dass wir vorschnell in gedankliche Erklärungsmuster verfallen. Im Prozess des Gestaltens wird die Thematik konkreter und spürbarer und kann dadurch besser verstanden und verändert werden. Veränderungen werden ausprobiert, erlebt und erfahren. Und eine Erfahrung ist bekanntlich sehr viel mehr als nur gedacht. Bilder bleiben stark in Erinnerung, können mit nach Hause genommen werden und wirken nach. Dies ist eine hilfreiche Unterstützung, um alte Gedankenmuster durch neue zu ersetzen. Mit welchen kunsttherapeutischen und begleitenden Ansätzen arbeiten Sie? Obwohl in der Theorie Schwerpunkte klar abgegrenzt werden, vermischen sich die verschiedenen Ansätze in meiner praktischen Arbeit. So finden sich Elemente aus der Tiefenpsychologie ebenso wie aus der klinischen pädagogischen und anthroposophischen Kunsttherapie. Erweitert wird mein Behandlungsspektrum sowohl durch ein systemisches als auch energetisches Verständnis und Verfahren aus den Bereichen Kinesiologie sowie Tiefenentspannung. | In erster Linie ist mir wichtig, den einzelnen Menschen in einer Weise praktisch zu unterstützen, die er annehmen und zur positiven Selbstentwicklung nutzen kann. Zusammen mit ihm wähle ich geeignete Ansätze und Methoden aus, mit denen ich von Aus- und Fortbildung her, und vor allem aus meiner langjährigen Berufserfahrung, vertraut bin. Wie gestaltet sich das kunsttherapeutische Arbeiten wenn ich zu Ihnen komme? Was erwartet mich? Einzelne Sitzungen können zum Beispiel mit Fragestellungen wie diesen beginnen:
In einem kurzen Gespräch konkretisieren sich dabei das aktuelle Thema und die praktische Vorgehensweise. Schrittweise begleite ich dann durch den sich daraus ergebenden individuellen Prozess. Ein Beispiel aus der praktischen Arbeit: (mit ausdrücklichem Einverständnis der Klientin) Eine Klientin möchte an ihren depressiven Verstimmungen arbeiten. Sie malt zuerst ihren momentanen Zustand (oberes Bild: „Meine Innenwelt - ich im Keller“). Die erste Intervention lag in der Aufgabe, einen Blick aus dem Fenster zu wagen (unteres Bild). Die Klientin: „Anfangs habe ich mich sehr gesträubt zu malen. Es kostete mich große Überwindung, mich darauf einzulassen. Dabei waren meine ersten zwei Bilder (Mein Innenraum - wo bin ich jetzt? - wo will ich hin?“) noch leicht. Den Keller, in dem ich mich befand, kannte ich schon lange und hatte ihn vor Augen.“ Die Klientin: „In diesem Keller fühlte ich mich sicher, aber auch einsam. Sogar den Blick ins Freie versuchte ich zu vermeiden. Mit Hilfe meiner Therapeutin schaffte ich einen Blick hinaus, auf die schönen Dinge.“ Beim Betrachten der beiden Bilder fällt der Klientin auf: keines der Bilder ist fertig. Sie stellt sich ihrer Versagensangst und lässt sich auf den Prozess ein, die Bilder fertig zu stellen. Klientin: „Mein Innenraum; Blick aus dem Fenster“ Sie erfährt dabei, dass sie in der Lage ist etwas fertigzustellen ohne zwangsläufig zu scheitern. Die Kellertüre hat sich einen Spalt breit geöffnet! Der obere Teil des linken Bildes lässt auf eine beginnende Katharsis schließen. Im rechten Bild entstanden rechts unten Symbole für Geborgenheit und Sicherheit. Die Klientin zu ihrem Prozess: „Durch diese Bilder wurde mir auch gezeigt, wie schwer es mir fiel, meine Aufgaben vollständig fertig zu machen. Ein gutes Gefühl erfuhr ich deshalb beim Vollenden meiner Bilder. Heute ist mir bewusst, dahinter steckten Ängste vor Versagen, dass wieder alles kaputt gehe am Ende“ Können Sie anhand eines Beispielfalls verdeutlichen, wie sich kunsttherapeutische Arbeit im Leben auswirken kann? Im oben beschriebenen Fall konnte im Verlauf der Therapie z.B. die Lebensqualität deutlich verbessert werden. Die Klientin lernte sich selbst und ihre Bedürfnisse klarer wahrzunehmen. Es gelang ihr die Hintergründe der depressiven Verstimmungen und sozialen Ängste zu erkennen, sich davon zu befreien und die schönen Seiten des Lebens wieder zu entdecken. Sie konnte Ängsteüberwinden und traute sich in der Folge Aufgaben anzupacken und diese auch fertig zu stellen. Damit stieg das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und das Zutrauen Veränderungen selbst bewirken zu können. Sie bieten auch verschiedene Seminare an. Worum geht es hier und an wen richten sie sich? Die Seminare richten sich an all jene, die Selbsterfahrung suchen, sich kreativ ausdrücken möchten und Freude am gemeinsamen Erleben in der Gruppe haben. In so einem Gruppengeschehen profitiert man sowohl vom eigenen Erleben als auch von den Prozessen der Anderen. Unterschiedliche Blickwinkel und gegenseitige Impulse wirken inspirierend. Es entsteht ein Feld, dessen Energie den persönlichen kreativen Ausdruck unterstützen und befeuern kann. Was ist Ihnen wichtig im Umgang mit Ihren Klienten? Den inneren Schatz in Jedem zu erkennen zu achten und zum leuchten zu bringen ist meine Motivation und meine Freude. Was lieben Sie besonders an Ihrer Arbeit? Wenn ich Menschen wachsen sehe und sie begleiten darf in ihre Kraft in ihre Weisheit und in ihre Freude über ihr eigenes wundervolle Wesen. Ihr Lebensmotto in einem Satz? Alles geschieht aus Liebe – Liebe heilt alles Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview! |