Marie-Theres Knäpper Entspannungspädagogin, Klangmassagepraktikerin (Peter Hess), Dipl. Sozialwissenschaftlerin Auszeit im Licht-Sein in 14163 Berlin für weitere Infos > zum Profil |
Sehr geehrte Frau Knäpper, Sie sind Entspannungs-pädagogin und Klangmassagepraktikerin und führen Ihre Praxis „Auszeit im Licht-Sein“ in Berlin. Bitte stellen Sie Ihr Tätigkeitsfeld einmal kurz vor. Ich unterstütze und begleite Menschen, die einen Weg aus der alltäglichen Belastung heraus hin zu sich selbst suchen. Dabei biete ich verschiedene Möglichkeiten an, vom Entspannungskurs, über Klangmassagen bis zu Meditation. Sie sind ebenso Dipl. Sozialwissenschaftlerin. Was hat Sie dazu bewegt diesen Weg zu gehen? Mir ist es wichtig, Menschen dabei zu unterstützen einen Abstand zu einem häufig anstrengenden Alltag zu finden und sich selbst wieder näher zu kommen. Dies kann auf unterschiedlichen Wegen geschehen, je nach dem, was für die oder den einzelnen gerade im Vordergrund steht, was ihm oder ihr entspricht. Ich biete keine Therapien an, sondern begleite Menschen auf Ihrem Weg. Entspannung kann sowohl dazu beitragen, dass Krankheiten nicht entstehen als auch Therapien positiv begleiten. Als alleinerziehende Mutter mit einem anstrengenden Beruf habe ich die Erfahrung gemacht, was es heißt, immer unter Strom zu stehen, nicht mehr abschalten zu können, überhaupt nicht zu wissen, was Entspannung, loslassen bedeutet. Über Yoga und die damit verbundene Meditation habe ich wieder erfahren, wie es sich anfühlt, wenn die Anspannung weicht, wenn Ruhe einkehrt und wie positiv sich dies auf den Alltag auswirkt. Diesen Weg bin ich dann weitergegangen, über bewusste Entspannung und Meditation. Ich habe gesehen, dass es in meinem Umfeld vielen Menschen so geht, wie mir vor viele Jahren und den Wunsch verspürt, mein Wissen, meine Erfahrung weiter zu geben. Das hat mich bewogen ergänzend zu meinen spirituellen Erfahrungen die Ausbildung zur Entspannungspädagogin und zur Klangmassagepraktikerin zu machen um andere auf ihrem Weg zu unterstützen. Wie würden Sie Ihre Arbeitsphilosophie beschreiben? Respekt und Achtung vor dem Weg jedes einzelnen. Entspannung und Meditation sind die zentralen Themen Ihrer Praxis. Weshalb ist Entspannung so wichtig für den Menschen? Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen vielfältigen Anforderungen und Einflüssen ausgesetzt sind. Die Zeit muss optimal genutzt werden, Familie, Beruf, Freundschaften, Hobbies alles muss untergebracht werden. Dies führt zu einer einseitigen Belastung. Solange wir im Anspannungsmodus sind, haben die Gedanken uns fest im Griff. „Monkey mind“ Wir denken daran, was zu tun ist, wo es Konflikte gibt, wie wir sie lösen können, wann das Kind abgeholt werden muss, wie ein berufliches Problem zu lösen ist und so weiter. Das heißt, wir sind mit Fragen beschäftigt, die von außen auf uns zu kommen und die wir mit dem Verstand lösen wollen. Die Gedanken rasen und führen ein Eigenleben. Mit ist dafür die Bezeichnung „Monkey mind“ begegnet, das heißt, die Gedanken schwirren durch den Kopf, wie Affen, die unruhig von einer Stelle zur anderen hasten. Dadurch verlieren wir den Kontakt zu uns selbst, zu unseren Gefühlen, zur inneren Ruhe, zur Gelassenheit und sehen oft mehr die Probleme, als die Lösungen, fühlen uns getrieben sind häufig „außer uns“, wie der Volksmund sagt. Es bleibt wenig Zeit für Muße, ein Wort, das kaum noch genutzt wird, aber einen festen Platz im Leben haben sollte. Wir sind gesund und fühlen uns wohl, wenn alles im Gleichgewicht ist, wenn auf Anspannung, die Entspannung folgt. Das weiß jede Sportlerin und jeder Sportler. Nur im Alltag gerät dies in der Regel in den Hintergrund. Deshalb ist es erforderlich hier bewusst auszusteigen und gezielt Wege zur Entspannung zu suchen. Sie sagen, Entspannung ist der erste Schritt auf dem Weg zu sich selbst. Können Sie das genauer erläutern? Wenn es uns gelingt, aus dem Hamsterrad auszusteigen, inne zu halten und wieder in uns hinein zu spüren, können wir Kontakt aufnehmen zu unserer inneren Kraftquelle und wahrnehmen, was für uns stimmt, was uns gut tut und nährt. Ein Weg dorthin geht für mich über Entspannung. Sie ist Voraussetzung dafür, dass wir zur Ruhe kommen können, nicht die Gedanken uns bestimmen, sondern wir bestimmen was wir denken. Nicht mehr „außer“ uns zu sein, sondern bei uns, in uns. Dort hinzukommen ist ein Weg, der meist bewusst gegangen werden muss. Wer unter Strom steht, kann häufig eben nicht „einfach“ entspannen. Es gibt viele Möglichkeiten, die Menschen darin unterstützen, diesen Weg zu gehen. Es ist gut, zumindest einige zu kennen. Mit welchen Entspannungsmethoden arbeiten Sie in der Praxis? Entspannungsmethode Progressive Muskelrelaxation (PMR) Bei meinen Kursen biete ich vorwiegend die Progressive Muskelentspannung (PMR) an. Das ist eine Methode, die Anfang des vergangenen Jahrhunderts von dem amerikanischen Arzt Edmund Jacobson entwickelt wurde. Er stellte bei Untersuchungen an der Harvard Universität einen Zusammenhang zwischen emotionaler Anspannung und Angst und einer Erhöhung des allgemeinen Muskeltonus fest. Daraus schloss er, dass eine bewusste Entspannung der Muskulatur auch Auswirkungen auf die innere Anspannung bzw. Entspannung hat. Darauf basiert die von ihm entwickelte Methode der Progressiven Muskelrelaxation. „Relax“ ist heute vielen Menschen ein Begriff. Es kommt aus dem Englischen und bedeutet entspannen. Progressive Muskelrelaxation bedeutet wörtlich übersetzt „fortschreitende Muskelentspannung“. Verschiedene Muskelgruppen werden nacheinander angespannt und entspannt und so wird nach und nach, eben fortschreitend, ein vertiefter Ruhezustand erreicht. Zertifizierter Entspannungskurs Mit zahlreichen Untersuchen wurde im Laufe der Jahre belegt, dass die Progressive Muskelentspannung ein effektives Verfahren ist, einen Entspannungszustand mit herabgesetzter Muskelspannung und Absenkung von Blutdruck, Puls und Atemfrequenz zu erreichen. Deshalb bieten viele Gesetzliche Krankenversicherungen Ihren Mitgliedern eine Kostenbeteiligung bei der Teilnahme an einem zertifizierten Kurs an. Der von mir angebotene Kurs ist zertifiziert. Im Rahmen des Entspannungskurses lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch eine Vielzahl weiterer Entspannungs- und Aktivierungsübungen kennen. Darüber hinaus sind Klangmassagen und Meditationen gute Wege zu entspannen und zu sich zu kommen. Wo sehen Sie die besonderen Stärken dieser Methoden? Geht es „nur“ um Entspannung oder auf welche Weise können sich die Entspannungsmethoden weitergehend auswirken? Die Stärken der Progressiven Muskelentspannung kann ich kurz zusammenfassen:
Damit ist auch schon angesprochen wie sich Entspannung weitergehend auswirken kann und warum ich meine, dass über die Entspannung ein Weg zu sich selbst möglich. | Stress vorbeugen ∙ Selbstwahrnehmung fördern ∙ Genesungsprozesse unterstützen. Das sind die Grundpfeiler der Peter Hess® Klangmassage. Bei der Klangmassage werden speziell dafür entwickelte Klangschalen, die Peter Hess® Therapieklangschalen, gezielt auf den bekleideten Körper positioniert und behutsam angeklungen. Die sanften, ausgewogenen Klangschwingungen der Klangschale verwöhnen bei einer Klangmassage Körper, Geist und Seele. Die Stärke ist hier, dass ein bewusstes, aktives mittun nicht gefragt ist sondern die Klientinnen und Klienten liegen entspannt und lassen die Töne und Schwingungen der Schalen auf sich wirken. Die zarten, langsamen Obertöne bewirken eine innere Entschleunigung, lassen Ruhe und Stille entstehen. Auch hier entsteht bei regelmäßiger Anwendung meist eine zunehmende Gelassenheit, Verbesserung der Selbstwahrnehmung. Mediation ist eine bewusste Übung des Geistes. Innehalten – achtsam sein – nach innen schauen – das sind die zentralen Aspekte. Hier treten wir bewusst aus dem Gedankenkarussell aus, wenden uns unserem Inneren zu. Wir gehen in die Rolle der Beobachtenden unseres Selbst. Sei es, dass wir den Atem beobachten, unseren Körper oder unsere Gefühle bewusst wahrnehmen oder uns auf ein Mantra konzentrieren, also auf ein oder mehrere auf Geist und Seele wirkendes Wort oder Wörter, wie zum Beispiel das „OM“. Wichtig ist hier die Übung, in der bewussten Wahrnehmung zu bleiben, ohne den Gedanken oder Gefühle nachzugehen oder sie zu bewerten. Diese regelmäßige Übung ermöglicht uns im Laufe der Zeit auch im Alltag zu mehr Gelassenheit zu kommen und sich der eigenen Gedanken und Gefühle bewusst zu sein. Sie geben Peter Hess®-Klangmassagen. Was bedeutet das? Was ist das Besondere? Die Peter Hess®-Klangmassage Ich habe mich für die Ausbildung bei Peter Hess entschieden, weil ich den Eindruck hatte, hier eine fundierte Ausbildung zu bekommen, die es mir ermöglicht, verantwortlich mit Klientinnen und Klienten zu arbeiten. Dies hat sich für mich als richtig herausgestellt. Die Peter Hess Ausbildung entspricht den Richtlinien der freien Gesundheitsberufe. Es werden fortlaufend Weiterbildungen angeboten und Foren zum Austausch geboten. Das finde ich für eine qualifizierte Arbeit wichtig. Dazu gehört für mich auch eine entsprechende räumliche Ausstattung. Mein Raum ist vom Europäischen Fachverband Klang als Peter Hess® Klangmassagepraxis zertifiziert. Zudem hat Peter Hess sich intensiv mit der Wirkung von Klängen beschäftigt und dazu auch einiges an Forschung initiiert, wodurch die Wirkung der Klangmassage als Möglichkeit zur Prävention und zum Stressabbau belegt wurde. An der Grundausrichtung gefällt mir, dass der Fokus auf das Gesunde gelenkt wird, auf die Stärkung der Selbstheilungskräfte. Es wird davon ausgegangen, dass Entspannung die Grundlage für eine Neuordnung ist. Von daher passt die Peter Hess® -Klangmassage hervorragend in mein Gesamtkonzept. Zudem finde ich gut zu wissen, dass die Klangschalen von hoher Qualität sind und in Nepal unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt werden. Wie gestaltet sich eine Klangmassage, wenn ich zu Ihnen komme? Was erwartet mich? Zunächst ein Raum, der zum entspannen einlädt. In einem Vorgespräch sprechen wir über Ihre Erwartungen und klären, ob es gesundheitliche Aspekte gibt, die berücksichtigt werden müssen. Nachdem dies und weitere Aspekte geklärt sind, können Sie sich zunächst in Bauchlage auf die vorbereitete Liege legen. Nach einer kurzen Einstimmung werden in einer bestimmten Reihenfolge unterschiedliche Klangschalen auf die verschiedenen Körperregionen gestellt und sanft angeschlagen. Diese Regionen sind in der Regel auch die Bereiche des Körpers, an denen die Energiezentren des Menschen, die Chakren, liegen. Sie können nun entspannen, sich ganz den leisen Tönen und Schwingungen hingeben und die sanfte Massage Ihres Körpers wahrnehmen. Wenn die Behandlung in der Bauchlage abgeschlossen ist, bitte ich Sie, sich umzudrehen und setzte die Schalen auf Ihre Körpervorderseite. Dabei habe ich immer im Blick, ob mir an Ihrer Reaktion etwas auffällt, das berücksichtigt werden muss und achte darauf wie die Schalen klingen. Vielleicht spüren Sie nun, ob Sie die Schwingungen der Schalen auf den beiden Körperseiten unterschiedliche wahrnehmen, ob es gleich ist, nehmen wahr, dass Sie tiefer und tiefer in die Entspannung kommen. Zum Ende der Behandlung führe ich den Klang so über Ihren Körper, dass der Kreislauf wieder aktiviert wird. Danach haben Sie Zeit den Schwingungen nachspüren. In einem Abschlussgespräch haben Sie die Möglichkeit über Ihre Erfahrungen zu sprechen. Für einen eventuellen Anschlusstermin halte ich fest, ob es etwas gab, was beim nächsten Mal beachtet werden sollte oder ob Sie Wünsche haben, auf die ich dann eingehen kann. Nun zur Meditation. Was ist ein offener Meditationsabend? Der offene Meditationsabend bietet die Möglichkeit mit Meditation vertraut zu werden und in Gemeinschaft zu meditieren. Wenn jemand zum ersten Mal kommt, kläre ich in einem Vorgespräch, ob und wenn, welche Erfahrungen es bereits gibt und erläutere dann, was für mich bei Meditation wichtig ist. Dazu gehört in erster Linie zu vermitteln, dass Meditation nicht auf das Sitzen in einer bestimmen Position beschränkt ist, sondern es eine Form von Achtsamkeit und Bewusstheit ist, die auch in den Alltag einkehren kann, wobei dies ein langer Weg ist. Ich finde es wichtig darauf hinzuweisen, dass es normal ist, wenn die Gedanken immer wieder kommen, dass es kein richtig und falsch in der Wahrnehmung gibt und das Meditation in erster Linie ein Weg ist, der zur eigenen Mitte führt, bei dem jeder Schritt langsam und stetig weiterführt. Praktisch führe ich auf unterschiedlichen Wegen langsam in die Meditation ein, wobei ich mich daran orientiere, ob Teilnehmerinnen und Teilnehmer ohne Erfahrung da sind und lasse dann Raum zum Innehalten in Stille, zur Meditation. Ich gebe Anregung, worauf sie sich in dieser Zeit konzentrieren können. Die Meditation wird mit sanften Klängen von Klangschalen beendet. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zu einem kurzen Austausch und zu nachfragen. Wenngleich die regelmäßige Meditation zu Hause ein guter Weg ist, immer mehr zum inneren Ruhe und zu mehr Bewusstheit zu kommen, weise ich auch darauf hin, dass Meditation in der Gemeinschaft oft intensiver empfunden wird und dass eine das andere nicht ausschließt, sondern beides sich wunderbar ergänzt. Was ist Ihnen wichtig im Umgang mit Ihren Klienten? Respekt und Achtung vor der Einzigartigkeit des Individuums. Die Ziele der Einzelnen sind so individuell, wie die Wege die gegangen werden. Mir ist es ein Anliegen, die Menschen auf Ihrem individuellen Weg zu begleiten und zu unterstützen, Raum zu geben und Möglichkeiten aufzuzeigen. Was lieben Sie besonders an Ihrer Arbeit? Den Kontakt mit den Menschen, die Freude, wenn die Erfahrung gemacht wird, wie es sich anfühlt sich wieder mehr zu spüren, sich selbst und den eigenen Mustern auf die Spur zu kommen und, ja, sich selbst zu entdecken. Ihr Lebensmotto in einem Satz? In Leichtigkeit und Freude leben. Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview! |