Praxis für energetische Körperarbeit Marlies Florian Dipl. Shiatsu-Praktikerin (GSD) in 50968 Köln für weitere Infos > zum Profil |
Was hat Sie dazu bewegt, Ihren heutigen Beruf zu ergreifen? Ich komme ursprünglich aus einem kaufmännischen Bereich, in welchem ich mehrere Jahre angestellt gearbeitet habe. Im Jahre 2003 bin ich arbeitslos geworden. Da ich mich schon immer für das Thema Gesundheit interessiert habe, habe ich mich im selben Jahr mit manuellen Körpertherapien selbstständig gemacht und im Laufe der Jahre mein Repertoire mit weiteren gesundheitsfördernden Methoden erweitert. Wie würden Sie Ihre Arbeitsphilosophie beschreiben? Meine Klienten stehen absolut im Vordergrund. Ich möchte sie in der Verbesserung ihrer Lebensqualität unterstützen. Des Weiteren schenke ich ihnen die Zeit, die für den jeweiligen Einzelnen nötig ist d.h. in dem Zusammenhang pflege ich eine Arbeitsphilosophie, die nicht in den Rahmen von schulmedizinischen Praxen fällt, die genaue Zeitvorgaben einhalten müssen. Hierdurch entsteht im und beim Klienten/Patienten oft ein Gefühl des „Abarbeitens“, wodurch wiederum Hektik entsteht. Eine weitere Arbeitsphilosophie bedeutet für mich, Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, die dem Klienten ein energetisches Wohlgefühl durch Stille, Helligkeit, Aromadüften und Einrichtungsgegenständen vermitteln. Einen wesentlichen Schwerpunkt Ihrer Arbeit bildet Shiatsu. Können Sie uns diese aus dem asiatischen Raum stammende Methode etwas genauer vorstellen? Diese alte fernöstliche Heilkunst entwickelte sich aus Elementen der traditionellen chinesischen und japanischen Medizinlehre. Die fernöstliche Sichtweise gründet sich auf die Annahme, daß es im Körper bestimmte Energiebahnen, sog. „Meridiane“, gibt, entlang derer die Lebensenergie eines Menschen fließt. Diese Meridiane weisen verschiedene Punkte auf. An diesen Punkten kann mittels Druck der Fluss der Energie im menschlichen Körper beeinflusst und harmonisiert werden. Durch verschiedene energetische Befundungen geht es im Shiatsu darum, schwache Energieströme anzuregen und überschießende Energieströme zu beruhigen. Die Behandlungen können in Rücken-, Bauch- und Seitenlage sowie in Sitzposition gegeben werden (Klienten tragen bequeme Kleidung) d.h. auf einer weichen Matte am Boden. Generell dauert die Behandlung 1 Stunde. Wo sehen Sie die besonderen Stärken von Shiatsu? Welche Probleme, Anliegen, Beschwerden können hiermit besonders gut angegangen werden? Aus westlicher medizinischer Sicht begründen sich die positiven Effekte von Shiatsu vor allem auf seine Wirkung auf das Bindegewebe der Unterhaut. Hier liegen viele Nervenenden und auch viele wichtige Stoffwechselvorgänge und Abwehrreaktionen des Körpers haben hier ihren Ursprung. Weil sich aber das Bindegewebe bis tief in den Körper hineinzieht und dort mit den bindegewebigen Strukturen zwischen den Organen in Verbindung steht, lässt sich auf diese Weise die von Klienten oft beschriebene Tiefenwirkung einer Shiatsu-Behandlung erklären – und eine besondere Stärkung von Shiatsu ist die Tiefenentspannung: - Shiatsu stärkt Gesundheit und Vitalität. - fördert Entspannung und Wohlbefinden und führt zu Ausgeglichenheit. - erhöht das Körperbewusstsein d.h. die körperliche und psychische Befindlichkeit ist selbst beeinflussbar. - kann körperliches und seelisches Leid lindern. - unterstützt Genesungs- und Selbstheilungsprozesse. - wirkt ergänzend zu anderen Therapien z.B. kann nach einer Shiatsu-Behandlung und anschließender Psychotherapie die Wirkung auf die Emotionen bewusster wahrgenommen und dann in der psychotherapeutischen Sitzung thematisiert werden. Innerhalb einer Reha kann sich die Mobilität verbessern d.h. u.a. die Erweiterung des Beugewinkels des Beines/Kniegelenks nach Unfällen, so daß eine Physiotherapie früher einsetzen kann. So wird ein schnellerer Heilungsverlauf nach Brüchen und Verletzungen beobachtet. - ist eine Hilfe und Begleitung von Personen in persönlichen Veränderungsprozessen und schwierigen Lebenssituationen (emotionale Erschütterung, Krise, Erschöpfung, Trauma). - Schmerzen können nachlassen bzw. können weniger wahrgenommen werden; die Dosis der Schmerzmittel kann herabgesetzt werden. - Krebskranken Menschen ist der Zugang zu sich selbst – durch die Erkrankung - vielfach verlorengegangen. Die absichtslos unterstützende und achtsame Berührung in der Shiatsu-Sitzung ermöglicht dem krebskranken Menschen über Entspannung und Harmonisierung einen neuen Zugang zum eigenen Körper. Wie gestaltet sich eine Shiatsu-Behandlung, wenn ich zu Ihnen komme? Was erwartet mich? Bei einer Shiatsu-Behandlung sind die Hauptwerkzeuge unsere Hände, d.h. wir behandeln auf den Meridianen mit Handflächen- und Daumendruck sowie mit Ellbogen, Knien und Füßen; Rotationen und Dehnungen sind ebenfalls Bestandteil einer Behandlung. Dient seitens des Klienten eine Shiatsu-Behandlung als gesundheitsfördernde Maßnahme, erfolgt eine Kurz-Anamnese, die dazu dient, einen Bandscheibenvorfall, eine kürzlich erfolgte Operation oder dgl. auszuschließen. Dann beginnt die Behandlung in Rückenlage. Eine Shiatsu-Behandlung beginnt immer mit dem sog. Hara-Befund. Das Hara ist in der japanischen Heilkunst der Bauchraum – es ist das Zentrum unserer Wahrnehmung. In diesem Zentrum sind bestimmte Zonen den jeweiligen Organen zugeordnet. Zunächst erspüren wir in diesem Zentrum mit den Fingerspitzen Qualitäten von Weichheit (eine Form von „Leere“ = Mangel) sowie von Festigkeit (eine Form von „Fülle“ = Überschuss); dementsprechend werden die dazugehörigen Meridiane behandelt. | In 1 Stunde wird in Rücken- und Bauchlage behandelt oder in Rücken- und Seitenlage oder nur in Rücken- oder nur in Seitenlage d.h. in 1 Stunde werden weder sämtliche Meridiane noch sämtliche Positionen behandelt. Aufgrund von emotionaler Belastung (Stress, Burnout, Lebenskrise) erfordert es eine umfangreichere Anamnese, was zur Folge hat, daß Shiatsu-Praktiker mit dem Klienten einen gemeinsamen Behandlungsablauf besprechen und erarbeiten. Dies umfasst ebenfalls das Anbieten unterstützender Maßnahmen, die Klienten ganz besonders bei den genannten Belastungen im Alltag anwenden und umsetzen sollten. Da Shiatsu die Gesundheit und das Wohlbefinden stärkt, sollten Shiatsu-Behandlungen einmal pro Monat in Anspruch genommen werden. Shiatsu ist Gesundheitsförderung d.h. hierin steckt das Wort „Gesundheit“ - und darauf sollen wir unser Leben lang achten! Es ist wie 3 x pro Tag die Zähne putzen: denn dies tun wir auch nicht nur 5 x pro Jahr. Sie bieten in Ihrer Praxis auch unterschiedlichste Massagen an. U.a. die Hawaiianische Lomi Lomi Massage sowie auch die traditionelle Thai-Yoga-Massage. Können Sie uns diese besonderen Massageformen noch etwas näher bringen? Die hawaiianische Massage (Lomi Lomi Nui) entstammt der traditionellen Heilkunst von Hawaii. Lomi steht für „drücken, kneten, reiben“ und Nui bedeutet „wichtig, einzigartig, groß“. Kennzeichen und Merkmale dieser spirituellen Körperarbeit und Massage sind fließende Streichungen primär mit den Unterarmen mit viel Öl, so daß im Klienten ein Gefühl von einem harmonischem Verbinden aller Griffe und Striche entsteht – als seien alle Körperregionen miteinander verbunden. Die Lomi Lomi Nui-Massage stand in Verbindung mit einem geheiligten Tanz, der um einen Steinaltar herum getanzt wurde. Sie trägt daher auch den Namen „Tempeltanz-Massage, was in der Praxis heute bedeutet, daß der Lomi Lomi-Masseur nicht mit Kraft, sondern mit der Energie der eigenen Bewegung arbeitet. Die Lomi Lomi Nui-Massage kann für 2 Stunden in Anspruch genommen werden. Ziel dieser Massage ist es, den Menschen zu regenerieren, zu vitalisieren und wieder in Harmonie mit sich und seiner Umgebung zu bringen. Bei der traditionellen Thai-Yoga-Massage (Nuad Phaen Boran = „heilsame Berührung“), die ursprünglich aus Indien stammt, werden nicht einzelne Muskelpartien durchgeknetet, sondern es wird der Klient in viele verschiedene Richtungen gestreckt und gedehnt. Diese energetische Körperarbeit ist eine Kombination aus Reflexologie (Akupressur), Energielinien-, Atem- und Meditationsarbeit sowie primär passiven dem Yoga entstammenden Dehn- und Streckübungen. Die Thai-Yoga-Massage wird bekleidet am Boden auf einer Matte gegeben und kann bis zu 3 Stunden in Anspruch genommen werden. Diese Dauer erlaubt es, in allen Positionen d.h. in Rücken-, Bauch-, Seitenlage, Sitzposition sowie an Kopf und Gesicht intensiv zu behandeln, so daß der Klient nach der Behandlung eine absolute Tiefenentspannung verspürt. In der Praxis hat sich jedoch eine 2stündige Ganzkörperbehandlung bewährt. Die Thai-Yoga-Massage steigert die Beweglichkeit und löst Verspannungen. Durch den Wechsel von Anspannung und Entspannung - durch die öffnenden und schließenden Dehnungen – wird die Durchblutung angeregt, was zudem die Energieflüsse im Körper reguliert. Was kann Massage für mein körperliches und seelisches Wohlbefinden leisten? Körperlich: Schon bei leichten Reibungen oder Streichungen kommt es zur Rötung der Haut. Dabei werden nicht nur die Kapillaren (kleinste arterielle Gefäße), sondern auch oberflächliche Venen und das Lymphsystem angesprochen. Die Durchblutung von Muskelgewebe wird verstärkt, was - durch die gesteigerte Durchblutung des Gewebes – zum zügigen Abtransport von eingelagerten Stoffwechselschlacken führt. Gleichzeitig gelangen Nährstoffe und Sauerstoff viel schneller zu den Zellen, so daß sie sich besser regenerieren können. Durch die mechanische Verschiebung der einzelnen Muskelfaserbündel gegeneinander werden verspannte Muskeln wieder aufgelockert und elastisch. Seelisch: Massage kann den nervalen Spannungszustand bzw. eine schlechte Stimmungslage verändern: durch eine Massage wird der Erregungszustand der Hirnrinde herabgesetzt und positiv beeinflusst. Berührung geht über den bloßen Kontakt hinaus d.h. es kann über eine Massage ein tiefer psychischer Vorgang ausgelöst werden. Dies ist nicht nur positiv zu bewerten, sondern hat in den meisten Fällen einen heilsamen Charakter. Was ist Ihnen wichtig im Umgang mit Ihren Klienten? Daß meine Klienten spüren, daß ich ihnen zuhöre und besonders natürlich, sie mit ihren Beschwerden, Belastungen usw. ernst nehme. Sollte ich Versprechungen äußern (z.B. Literatur zur nächsten Behandlung), dies auch einhalte. „Kleinigkeiten“, wie z.B. ein pünktlich und gut vorbereiteter Raum sind für mich im Umgang mit meinen Klienten genauso wichtig. Was lieben Sie besonders an Ihrer Arbeit? Daß ich den Menschen etwas mitgebe, wodurch im Anschluss ein Lächeln bzw. Freude, Ausgeglichenheit und Leichtigkeit zum Ausdruck kommt. An meiner Arbeit liebe ich natürlich auch ganz besonders, Menschen zu massieren. Ihr Lebensmotto in einem Satz? 1. Alles ist zu irgendetwas nützlich und 2. Es gibt keine Probleme – nur Lösungen. Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview! |