Sigrun Schön Heilpraktikerin | Diplom Pädagogin | Coach | Tanztherapeutin Heilpraxis für Burnoutprävention, Körperpsychotherapie und Potenzialentwicklung in Berlin für weitere Infos > zum Profil |
Sehr geehrte Frau Schön, Sie sind Heilpraktikerin und führen Ihre Heilpraxis in Berlin. Bitte stellen Sie Ihr Tätigkeitsfeld einmal kurz unseren Lesern vor. Ich arbeite auf dem Gebiet der Burnout Prävention und Potenzialentfaltung als Heilpraktikerin und Coach. Mein Anliegen ist es, Menschen auf ihrem Weg zu Wachstum zu begleiten, Stress und Blockaden abzubauen, damit sie ihr Potenzial entfalten und ein selbstwirksames und erfülltes Leben leben können. Hierfür nutze ich verschiedene Wege und Methoden: So arbeite ich einerseits mit Entspannungsmöglichkeiten und Stressabbau sowie andererseits mit Coaching und Körperarbeit bzw. Körperpsychotherapie. Was hat Sie dazu bewegt Ihren heutigen Beruf zu ergreifen? Ich liebe es, Menschen auf ihrem Weg zu begleiten. Als Heilpraktikerin, Coach und Körperpsychotherapeutin habe ich viele Möglichkeiten, dies zu tun. Außerdem liebe ich es, auf vielfältige Art und Weise zu wirken und unterschiedliche Wege und Methoden Heilung zu nutzen. Das Feld der Heilpraktikerin ist sehr weit und bietet mir und meinen Patienten viele Möglichkeiten. Wie würden Sie Ihre Arbeitsphilosophie beschreiben? Es gibt für alles einen Weg und eine Lösung. Wichtig sind Glaube, Wille und Hoffnung und die Bereitschaft, etwas zu verändern. Und: Es darf leicht sein und Spaß machen! Sie arbeiten mit einem breiten Behandlungsspektrum. Mit welchen Anliegen kann ich mich an Sie wenden? Sie können sich mit Stress- und Burnoutsymptomatik sowie mit psychosomatischen Beschwerden an mich wenden. Auch, wenn Sie das Bedürfnis haben, in ihrem Leben eine Veränderung vorzunehmen oder Bewusstseinsprozesse vollziehen wollen und dafür Unterstützung suchen, können Sie zu mir kommen. Viele Menschen suchen mich vor allem und zuerst wegen Rückenproblemen auf, hinter denen sich oft Belastungen und Themen verbergen, die ihren Ursprung in seelischen Bereichen haben. Burnoutprävention und Stressbewältigung sind ein Schwerpunktthema Ihrer Praxis. Was können Anzeichen für ein Burnout sein? Wie eben schon erwähnt, sind Rückenprobleme häufig ein Anzeichen für Stress und Burnout. Stress und Burnout haben vieles gemeinsam, nur dass chronischer Stress eben zu Burnout führen kann. Kopfschmerzen, Magenschmerzen bzw. Magenschleimhautentzündungen und -geschwüre sind weitere Anzeichen. Ebenso sind ständige Kopfschmerzen, Migräne sowie Schlafstörungen Anzeichen für chronischen Stress/ Burnout. Weiterhin können sich Gereiztheit und Aggressionen zeigen, sowie Rückzug aus sozialen Bezügen und ggf. erhöhter Kaffeekonsum, Alkoholkonsum oder auch der Konsum anderer Drogen. Wie gestaltet sich eine Burnout-Therapie wenn ich zu Ihnen komme? Und mit welchen Methoden arbeiten Sie? Nun, zunächst einmal gilt es abzuklären, wie genau die jeweilige Situation ist.
Und auf der anderen Seite steht immer die Frage nach den Ressourcen und deren Stärkung. Im Weiteren wird ein gemeinsamer "Fahrplan" erstellt, welches Thema konkret und mit welcher Methode bearbeitet werden kann und es werden erreichbare Ziele vereinbart, die dann auch verifiziert und modifiziert werden können. Z.B. kann es notwendig sein, über einen Bluttest erst einmal den Zustand des Körpers festzustellen und zu stärken. Raubbau des Körpers Ein längerer Raubbau des Körpers schwächt diesen und es ist hilfreich, hier anzusetzen. Nahrungsergänzung, Schüssler Salze und Homöopathie können hier sehr unterstützend wirken. Es kann sein, dass der/ die Patient/in konkrete Entspannungsmethoden benötigt, die entweder alleine oder in einer Gruppe erlernt werden können. Weiterhin können Massage oder Craniosacrale Therapie helfen zu entspannen. Tiefergehende Themen und Problemlösungen können im Coaching oder auch im Rahmen einer therapeutischen Begleitung erfolgen. Ebenso arbeite ich mit EMDR arbeite, damit sich Situationen auflösen können. Auch praktische Themen wie Zeitmanagement und Ressourcenstärkung können hier bearbeitet werden. Das hängt von der jeweiligen Person und ihrer Situation ab. Ziel ist immer der Abbau von Stress und (körperlicher) Belastung hin zu gangbaren Veränderungen und mehr Leichtigkeit und Lebensfreude sowie Eigenaktivität. Sie bieten auch Präventionskurse zur Stressbewältigung an. Können Sie uns mehr zum Inhalt sagen und wer sich hiervon angesprochen fühlen kann? Präventionskurse Ja, ich biete Kurse in Progressiver Muskelentspannung nach Jacobson (PMR) und Kurse für Stressbewältigung, Achtsamkeit und Entspannung an. Bei der PMR geht es darum, über die Anspannung einzelner Muskelgruppen zu einer tiefen Entspannung zu gelangen. Das Wechselspiel zwischen Anspannung und Entspannung entspricht einem natürlichen und gesunden Wechsel zwischen dem sympathischen und dem parasympathischen Nervensystem und sorgt so für einen Ausgleich und für Entspannung. Bei (chron.) Stress ist dieses Wechselspiel gestört und wir bewegen uns meist in der Anspannung und somit im sympathischen Nervensystem. Dies ist auf Dauer sehr schädlich für uns. Diese Kurse sind für Menschen geeignet, die eine Entspannungsmethode erlernen wollen, die auch im Alltag leicht anwendbar sind. In den Stressbewältigungskursen geht es darum, Stressoren und Stresssituationen zu erkennen und neue Wege und Möglichkeiten im Umgang mit den Situationen zu finden bzw. Stressoren zu eliminieren. Weiterhin werden Entspannungsmethoden erlernt und Achtsamkeit sowie Abgrenzungsmöglichkeiten geübt. Ggf. finden auch Themen wie Zeitmanagement und Ernährung ihren Eingang. Das hängt wiederum von den Teilnehmer/innen ab. Hier können Menschen teilnehmen, die sich mit „ihrem“ Stress auseinandersetzen wollen, um Veränderungen herbei-zuführen und darüber hinaus einen "Handwerkskoffer zur Stressbewältigung und Entspannung" suchen. Worin sehen Sie die häufigsten Ursachen für Burnout, wie kommt es dazu? Burnout hat verschiedene Ursachen. Gesellschaftliche und industriellen Entwicklung Unsere Arbeitswelt fordert von den meisten Menschen in immer schnellerem Tempo und kürzerer Zeit immer mehr Leistung. Technische Errungenschaften von Maschinen bis hin zu Handys erleichtern einerseits unser Leben. Andererseits werden Lärm, Tempo und Verfügbarkeit auch immer größer. Oftmals werden Aufträge nicht vollkommen und fehlerfrei zu Ende geführt. Das gibt einerseits das Gefühl von sinnentleerter Arbeit, weil die eigene Wirksamkeit des Einzelnen am Arbeitsplatz in Frage gestellt ist. | Und es bleiben sogenannte "Incompletes" im Gehirn zurück. D.h., jeder Vorgang, der nicht abgeschlossen und zu Ende gebracht ist, bleibt auch in unserem Gehirn wie eine offene Baustelle zurück, wenn wir keine Möglichkeit für uns finden, diese abzuschließen. Ein weiterer Faktor in diesem Zusammenhang stellt die Segmentierung unserer Gesellschaft dar. Es wird eine hohe Belastbarkeit, Flexibilität und Mobilität abverlangt. Das hat Auswirkungen auf die Ansprüche, die einerseits die Arbeitgeber haben und auch auf Ansprüche, die die Menschen an sich selbst stellen. Schließlich ist es gewissermaßen "hip" gestresst zu sein und viel zu leisten. Die Segmentierung unserer Arbeitswelt hat Folgen für die Familien und auch für das soziale Umfeld schlechthin. Ein Faktor, an dem wir wunderbar arbeiten und etwas verändern können, sind die Ansprüche, die ein Mensch an sich selbst stellt. Dahinter verbergen sich oft internalisierte Glaubenssätze und erlernte Leistungsansprüche, die bereits in der Ursprungsfamilie ihren Anfang nehmen. Die Fragen, die sich auch hinter einem (drohenden) Burnout verbergen, sind:
Sie sehen, das Thema ist sehr vielschichtig. Unter anderem arbeiten Sie auch mit der Körperpsychotherapie. Können Sie uns die Methode einmal kurz vorstellen? Die Körperpsychotherapie ist eine Therapieform, bei der die Körper-Geist-Seele Einheit zum Tragen kommt. Der Körper weiß den Weg und er weiß die Lösung. Der Körper lügt auch nie. In ihm sind alle Körpererfahrungen gespeichert. Unsere Sprache zeigt diesen Zusammenhang sehr deutlich: Da sitzt etwas im Nacken, schlägt auf den Magen, haut die Beine weg oder geht an die Nieren. Auch die Körperhaltung und deren Zusammenhang mit Gefühlen und auch geistiger Haltung ist vielen Menschen nicht bewusst. So kann eine Veränderung auf der körperlichen Ebene letztlich auch eine Verhaltensänderung bewirken. Mit der Körperpsychotherapie haben wir also ein wunderbares Instrument, um die körperliche Wahrnehmung zu schulen, Symptome, die uns unser Körper sendet, verstehen und deuten zu lernen, als auch die Ressourcen des Körpers und seine Weisheit wachzurufen. Wir können Themen körperlich und räumlich (ähnlich der Aufstellungsarbeit) erfahren und sichtbar machen und darüber Lösungswege finden, die uns eine neue Handlungswahl eröffnet. Emotionen können einen körperlichen Ausdruck erfahren. Vor allem vorsprachliche Erfahrungen, die uns im freien Fluss unseres Daseins behindern, können so erfahrbar, bewusst werden. Sie werden anschließend verbalisiert und (endlich) in Worte gefasst und verarbeitet. Wo sehen Sie die besonderen Stärken der Körperpsychotherapie? Bei welchen Problemen oder Anliegen kann Sie besonders gut eingesetzt werden? Die körperpsychotherapeutische Arbeit wirkt so unmittelbar, weil die Erlebnisse und Erfahrungen unmittelbar auch wieder im Körpergedächtnis abgespeichert werden und somit in künftigen Situationen abrufbar sind. Auch die spirituelle Ebene ist über den Körper sehr viel deutlicher erfahrbar als über das gesprochene Wort. Ressourcen können körperlich verankert und somit unser Immunsystem gestärkt werden. In der Gruppenarbeit erfahren wir das Erleben in einem gemeinschaftlichen Kontext. Wir erfahren Berührung und Sinnhaftigkeit. Aber auch in der Einzelarbeit ist die Körperpsychotherapie ein wunderbares Mittel, Kontakt zu erfahren, sich im Kontext mit einem Gegenüber und der Welt sowie der spirituellen Welt zu erfahren und so zu Selbsterkenntnis und Wachstum zu gelangen. Die körperpsychotherapeutische Arbeit ist bei psychosomatischen Themen, Ängsten, Trauerarbeit und Traumata aber auch als Weg der Selbsterkenntnis und des Wachstums eine hervorragende Methode. Können Sie vielleicht anhand eines Beispiels verdeutlichen, wie sich die Körperpsychotherapie auswirken kann? Viele Menschen nehmen ihren Körper und dessen Signale sowie die eigenen Grenzen nicht wahr. Hier kann mit Hilfe der Körperpsychotherapie erlernt / erfahren werden, was uns der Körper sagen will, wenn er uns Signale sendet und uns helfen, unsere Grenzen zu wahren. Bodyscan Über einen Bodyscan können wir die Gefühle in den jeweiligen Körperregionen orten und benennen lernen. Bleiben wir bei dem Beispiel Grenzen, so kann die Körpergrenze über die eigene bewusste Berührung gespürt und wahrgenommen werden. Ggf. kann diese durch die Berührung einer weiteren Person gespürt werden. Auch der eigene "Raumbedarf", der über die Körpergrenze hinaus geht, kann gespürt und wahrgenommen werden. Dies kann über Bewegung und körperlichen Ausdruck z.B. mittels Tanz erforscht, mit Hilfsmitteln wie einem Seil oder mit Bändern abgesteckt und so sichtbar gemacht werden. Diese Übung ist z.B. auch sehr hilfreich in Bezug auf Kontakt.
Über solche Übungen und die Wahrnehmung dessen, was dabei bei mir geschieht, kann sowohl eine Sensibilisierung stattfinden als auch Handlungsmöglichkeiten erfahren werden. Was ist Ihnen wichtig im Umgang mit Ihren Klienten? Es ist mir ein großes Anliegen, meine Klienten dort abzuholen, wo sie sich gerade befinden und gemeinsame Wege zu erarbeiten. Wir sind beides Experten - Ich mit den Methoden, dem Raum und meiner Person und die Klienten mit ihrem Expertenwissen darüber, was guttut. Was lieben Sie besonders an Ihrer Arbeit? Ich freue mich sehr, wenn Menschen sich für Neues öffnen und Hoffnung und Veränderung nehmen und mit einer Leichtigkeit und Gelöstheit wieder aus der Praxis gehen. Ihr Lebensmotto in einem Satz? Das Leben hat einen tieferen Sinn und vor allem auch den des inneren Wachstums und der Freude. Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview! |