CHI-Institut für angewandte Symbiotik Sylvia Herbig Institutsleiterin / Qigonglehrerin in 02736 Beiersdorf für weitere Infos > zum Profil |
itte stellen Sie Ihr Tätigkeitsfeld einmal kurz unseren Lesern vor. Herzlich willkommen im CHI-Institut. Mitten in der Urlaubsregion Oberlausitzer Bergland, im neuen Landkreis Görlitz und ganz in der Nähe von Bautzen, Löbau und Zittau gelegen, finden Sie unser CHI-Institut. Hier, in einem ruhigen, weitgehend natur-belassenen, wunderschönen Ambiente, beschäftigen wir uns seit vielen Jahren mit chinesischer Philosophie und natürlicher Heilung. Hier finden Sie einen Ort der Stille, an dem sie einfach ankommen, entspannen und sich wohlfühlen können. Können Sie uns den Begriff „Angewandte Symbiotik“ im Bezug auf Ihre Arbeit verdeutlichen? Symbiotik ist die gezielte Beobachtung symbiotischer Prozesse, um deren Wirkungsweisen von "der Natur zu erlernen" und analog auf gesundheitlicher und sozialer Ebene zu initiieren. In erfolgreichen natürlichen Symbiosen gibt es keine Gewinner oder Verlierer. Alle beteiligten Wesen kommen mit einem Minimum an Energie aus. Voraussetzung hierfür ist, dass alle Lebensprozesse in übergeordnetem Zusammenhang begriffen werden, so wie jeder noch so kleine Teil eines Ökosystems unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg des jeweiligen Gesamt-systems ist. Symbiotik ist die Kombination der Begriffe Symbiose und Methodik und beschreibt die Zielstellung, aus den gewonnenen Erkenntnissen geeignete Methoden für deren Umsetzung zu entwickeln. Was hat Sie dazu bewegt Ihren heutigen Beruf zu ergreifen? Wir sind vor etwa 20 Jahren auf Aspekte fernöstlicher Philosophie gestoßen und fingen an, uns damit intensiv zu beschäftigen. Es ging nie darum, einen „Beruf zu ergreifen“, oder irgendetwas zu „machen“, vielmehr entwickelte sich aus unserem Erleben und der damit verbundenen Erfahrung in einem langsamen und nachhaltigen Prozess unser Begriff symbiotischer Arbeit. Nicht wir haben gesucht, sondern unsere heutige Arbeit hat zu uns gefunden. Wie würden Sie Ihre Arbeitsphilosophie beschreiben? Angewandte Symbiotik nach CHI® basiert auf der Grundlage traditioneller daoistischer Philosophie. So lesen wir schon etwa 250 v.u.Z. Bei LAO TSU im TAO DE KING: 37 Der SINN ist ewig ohne Machen, und nichts bleibt ungemacht. Wenn Fürsten und Könige ihn zu waren verstehen, so werden alle Dinge sich von selber gestalten. Gestalten sie sich und es erheben sich die Begierden, so würde ich sie bannen durch namenlose Einfalt. Namenlose Einfalt bewirkt Wunschlosigkeit. Wunschlosigkeit macht still, und die Welt wird von selber recht. Ausgehend von der Einsicht, dass wir die wesentlichen Prozesse nicht "machen" können, hat symbiotische Arbeit keinen therapeutischen Ansatz. Es geht darum, natürliche Prozesse zu beobachten und die ihnen eigene innere Balance zu fördern. Bei ungünstiger Disposition und Krankheit geht symbiotische Betrachtung von einem, meist vorübergehenden Ungleichgewicht aus. Alle Möglichkeiten, die eigene Balance wieder herzustellen, liegen im Individuum selbst. Ziel jeder symbiotischen Anwendung ist also immer, das innere Wesen des Klienten zu erreichen und zu veranlassen, die ihm eigene innere Balance wieder herzustellen. Für diese Arbeitsweise haben sich vor allem fernöstliche Methoden als besonders geeignet erwiesen, weil sie eben auf einer solch ganzheitlichen Philosophie beruhen. Die rein mechanische Anwendung einzelner Methoden allein, oder gar nur methodischer Teile aber, losgelöst von deren philosophischem Hintergrund, entspricht dem Einsatz jedweder x-beliebiger anderer "Heilmethoden", ist dementsprechend austauschbar und kommt somit keinesfalls als symbiotische Arbeit nach CHI® in Betracht. Neben Qigong, Tuina-Therapie und Feng-Shui bildet „emotionales Coaching“ einen Schwerpunkt Ihrer Arbeit. Können Sie uns emotionales Coaching genauer vorstellen? Betrachten wir die Entwicklung der Industrie-gesellschaften innerhalb der letzten 30 Jahre, so ist ein zunehmendes Ungleichgewicht zwischen rationalen Vorgaben und der emotionalen Befindlichkeit der Menschen zu verzeichnen. Neben den Bequemlichkeiten und Verheißungen einer Konsum-orientierten Industriegesellschaft hinterließ diese Epoche nicht nur den Scherbenhaufen einer ruinierten Umwelt, sondern schuf gleichermaßen in Bezug auf die Sinngebung unserer Existenz eine gähnende Leere, in welcher das Individuum in einer nie zuvor da gewesenen Weise zu vereinsamen droht. Diese Diskrepanz zwischen Vernunft-bezogenem Agieren und der allgemeinen Abwertung unseres Gefühlslebens führt in der Folge zunehmend zu ernsthaften gesund- heitlichen Störungen. Migräne, Verspannungen, Burn-Out, Depressionen, Krebs-Erkrankungen, Hyperaktivität, um nur einige wenige zu nennen, sind zu Volks-krankheiten geworden. Mysteriöse Krankheitsbilder mit nicht, oder nur sehr schwer qualifizierbaren Ursachen, deren Betroffene oftmals Monate-, wenn nicht jahrelang von einem Spezialisten zum anderen reisen, sind keine Seltenheit mehr. | Was also soll der Mensch tun, der einen Ausweg aus einer solch abstrakt und unpersönlich gewordenen Lebens-situation sucht, der entweder in einer Tretmühle aus beruflicher Überforderung, Ignoranz und Bürokratie zusammen zu brechen droht, oder als eine Art „personifizierter Müll“ überflüssigen „Menschenmaterials“ auf der Halde unserer „Sozialstrukturen“ gestrandet ist? Wir haben die Notwendigkeit erkannt, dem zunehmenden Ungleichgewicht zwischen Rationalität und Emotionalität zu begegnen und auf dieser Basis das emotionale Coaching nach CHI entwickelt. Ausgehend von der Erfahrung, dass NOVAEXPERT-Interview Emotionalität weniger über den Verstand, als über die körperliche Ebene zu beeinflussen ist, kombinieren wir Gesprächs- und Körperarbeit, die wir je nach individueller Situation des Klienten abstimmen. Wie gestaltet sich eine Coaching-Sitzung, wenn ich zu Ihnen komme? Was erwartet mich? Der deutsche Lyriker Reiner Kunze veröffentlichte in seinem Gedichtband „Briefe mit blauem Siegel“ ein Gedicht, was unsere Vorgehensweise recht gut beschreibt: Einladung zu einer Tasse Jasmintee “…treten sie ein, legen sie ihre Traurigkeit ab, hier dürfen sie schweigen.” Können Sie uns vielleicht an einem Beispielfall verdeutlichen, wie sich Holistisches Coaching im Leben auswirken kann? Wir erleben immer wieder, dass sich Menschen tatsächlich emanzipieren, also fremdbestimmte Prämissen hinter sich lassen und mit ihren tatsächlichen emotionalen Bedürfnissen und den realen Gegeben-heiten in Einklang kommen. Menschen entwickeln ihre eigene Authentizität und werden autark. Hierbei durften wir schon mehrfach erleben, dass sich im Zuge dessen auch „chronische Krankheiten“ sichtbar und nachhaltig verbesserten. Wo sehen Sie die besonderen Stärken von Qi-Gong und Tuina-Therapie? Mit welchen Anliegen kann ich mich hier an Sie wenden? Qigong ist die aus China stammende Kunst, durch Atemübungen, Bewegungen und Meditationen mit der Lebenskraft Qi, CHI, oder Ki umzugehen. Qigong ist eine Heilmethode, die auf der Traditionellen Chinesischen Medizin basiert. Qigong ist ein ganz persönlicher Weg zu mehr Beweglichkeit, Ruhe und Gelassenheit und damit zu Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Tuina ist eine Jahrtausende alte Behandlungsmethode, bei der mit gezielten Handgriffen, Greif- und Dehn-techniken, genaue Akupressurbehandlungen sowie mobilisierende Techniken an Gelenken und Wirbelsäule ausgeführt werden. Tuina ist eine der maßgeblichen Säulen traditioneller chinesischer Medizin (TCM). Sie basiert auf dem energetischen Zusammenhang zwischen Bewegungsapparat, den inneren Organen und dem seelischen Befinden des Einzelnen. Beide Methoden werden von uns als Möglichkeiten ganzheitlicher Körperarbeit im Bereich des emotionalen Coachings angewendet. Was ist Ihnen wichtig im Umgang mit Ihren Klienten? Es gibt keine „objektive Wahrheit“. Alles, was wir vom Klienten erfahren und alles, was in unseren Räumen und dieser Zeit geschieht - gleich was immer es auch sein mag - unterliegt unserer Schweigepflicht. Die aufmerksame und ständige Beobachtung des Klienten, des Umfeldes, der dynamischen Interaktion und unserer eigenen Emotionen ist unabdingbar. Wir werten nicht, gleich wie fremd uns Äußerungen des Klienten, oder angetroffene Umstände auch erscheinen mögen. Wir nehmen uns selbst und unser Gegenüber ohne jede Vorbedingung an. Wir stellen prinzipiell keine "Diagnosen". Wir nehmen lediglich wahr und teilen diese Wahrnehmung möglichst klar, verständlich und liebevoll mit. Die achtsame Rücksicht auf die Verletzlichkeit meines Gegenübers und die achtsame Wahrnehmung meiner eigenen Verletzlichkeit ist ausnahmslos oberstes Gebot. Außerhalb davon gibt es keine Tabus. Was lieben Sie besonders an Ihrer Arbeit? Das permanente Lernen für mich selbst durch den Umgang mit dem Gegenüber Ihr Lebensmotto in einem Satz? „Niemand ist auf dieser Welt, ums so zu sein, wie andere ihn gern hätten...“ (chinesische Weisheit) Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview! |