Ulla Rogge-Schöll Heilpraktikerin Homöopathische Praxis für Kinder & Erwachsene Sonnenstraße 53 a 82205 Gilching Tel: 08105 - 7759329 www.homoeopathischepraxis.info für weitere Infos > zum Profil |
Sehr geehrte Frau Rogge-Schöll, bitte stellen Sie Ihr Tätigkeitsfeld einmal kurz unseren Lesern vor. Mittlerweile blicke ich auf fast 20 Jahre Praxiserfahrung zurück und habe im Laufe der Zeit durch zahlreiche Aus- und Weiterbildungen mein Wissen und meine Kompetenz erweitert. Somit kann ich mit unterschiedlichen Methoden, die sich jedoch hervorragend ergänzen, meinen Patienten viele Zugänge zur ihrem Gesundungsprozeß ermöglichen. Methoden:
Was hat Sie dazu bewegt Ihren heutigen Beruf zu ergreifen? Im Prinzip war es ein Reifungsprozess. Am Anfang dieses Prozesses hatte ich noch keine klare Vorstellung wie mein Beruf oder meine Berufung aussehen könnte. Ich verspürte zwar schon sehr früh eine außerordentliche Neugier auf alle erdenklichen Lebensfragen und Naturphänomene, doch einen entsprechenden Beruf, der dies abdeckt, war mir nicht bekannt. So hab ich mich in unterschiedliche Berufsfelder gestürzt, um schließlich, auch ausgelöst durch Schwangerschaft und Geburt meines Sohnes, eine klare Vorstellung von dem zu bekommen, was ich tun möchte: ein umfassendes Verständnis von Gesundheit zu erlangen und Menschen auf ihrem Weg dahin zu begleiten. Wie würden Sie Ihre Arbeitsphilosophie beschreiben? Ich fühle mich zutiefst einem humanistischen Menschenbild verbunden, wonach jeder Mensch grundsätzlich auf Wachstum und gesunde Entwicklung ausgerichtet ist und dabei seine ganz eigenen Fähigkeiten zu Veränderung und Problemlösung in sich hat. Als Coach und Therapeutin ist es meine Aufgabe, diese Selbstheilungskräfte durch eine ziel-, ressourcen- und lösungsorientierte Sichtweise aber auch durch geeignete Heilmethoden zu aktivieren und die Patienten/Klienten auf dem Weg zur Genesung verlässlich zu unterstützen und zu begleiten. Unter anderem kommen Menschen zu Ihnen, die sich in krisenhaften Lebensphasen befinden. Können Sie ein paar Beispiele nennen, in welcher Art Krisen ich bei Ihnen Unterstützung finden kann? Prinzipiell gibt es da keine Einschränkungen. In jedem Alter können wir in eine krisenhafte Lebenssituation geraten. Entwicklungs- & entwicklungsunabhängige Krisen Ich unterscheide da zwischen Entwicklungskrisen, die vor allem in hormonellen Umstellungsphasen vorkommen, wie Pubertät, Schwangerschaft, Stillzeit und Wechseljahre (übrigens auch beim Mann), Midlifecrisis und Krisen, die entwicklungsunabhängig durch einschneidende oft auch plötzliche Veränderungen wie der Tod von geliebten Personen, schwere Erkrankungen, Partnerschafts-probleme und Trennungen, Verlust des Arbeitsplatzes, Burnout, Mobbing, Gewalt- oder Mißbrauchserfahrung ausgelöst werden. Kinder in Krisen In meiner Praxis behandle ich auch zahlreiche Kinder in krisenhaften Situationen, wie z.B. Geburt eines Geschwisters, Trennung der Eltern oder auch Überforderung durch Schulteintritt, Schulwechsel etc. Woran kann ich für mich selbst in einer Lebenskrise feststellen, dass professionelle Unterstützung für mich vielleicht angebracht und hilfreich sein könnte? Gibt es da konkrete Alarmsignale oder Symptome? Ja, die gibt es durchaus. Alarmsignale und Symptome Zuerst mal durchlebt ja jeder in seinem Leben die eine oder andere krisenhafte Situation. Für mich gehören Krisen ganz selbstverständlich zum Leben. Meist bewältigen wir Krisen wie Trennungen oder Verlust des Arbeitsplatzes alleine oder mit Unterstützung der Familie oder Freunden. Wenn wir eine Krise nicht aus eigener Kraft bewältigen können, bleiben wir darin stecken und kommen aus bestimmten Gefühlszuständen oder Verhaltensmustern nicht mehr raus. Geschockt, ohnmächtig, hilflos und gelähmt werden wir handlungsunfähig. Oder wir können nicht trauern und werden stattdessen verbittert, wütend, hart zu uns und zu anderen. Und oft leugnen Betroffene die Realität und verhalten sich so, als wäre alles in Ordnung. All das hat natürlich Auswirkung auf mein Leben und mein Umfeld. Vielleicht kann ich ganz normale Alltagsanforderungen nicht mehr bewältigen, fühle mich bei Kleinigkeiten gereizt und überfordert. Oder ich ziehe mich sozial komplett zurück, kompensiere meine negativen Gefühle mit Süßigkeiten, Alkohol und Medikamenten und finde keine innere Ruhe mehr. | Freunde, Partner, Eltern, Kollegen drücken ihre Sorge über meinen Zustand aus. Dinge, die mir früher Freude bereitet haben, lassen mich jetzt kalt. Zu Symptomen und Krankheitsbildern der Krise gehören z.B.:
Mit welchen Methoden arbeiten Sie, wenn es um die Krisenbewältigung Ihrer Klienten geht? Wichtig ist zu allererst, dem Klienten die Zeit und den nötigen Raum zu geben um ohne Druck seine „Geschichte“ erzählen zu können. Steckt jemand gerade in einer Krise, hat er oft das Gefühl nicht mehr handlungsfähig zu sein. Manche Patienten berichten, sie fühlen sich, als ob ihnen der Boden unter den Füßen weg gezogen wurde. Andere sagen, sie wissen nicht mehr wo ihnen der Kopf stehe, können nicht mehr denken und sind verwirrt. Somit ist es für mich der erste Schritt, dass der Klient in dieser Situation wieder eine gewisse Orientierung und Stabilisierung erreicht, um neue Perspektiven für sich entwickeln zu können. Die nächsten Schritte sind für mich, gemeinsam mit dem Klienten seine Ressourcen zu erkunden und sie ihm bewusst werden zu lassen, damit er /sie sich selbst wieder als aktiv gestaltender und handelnder Mensch erleben kann. Dem Ganzen - zumindest im Nachhinein betrachtet
Dafür stehen mir viele hilfreiche Methoden aus dem Coaching und der Psychotherapie zur Verfügung. Je nach Fokus der Symptomatik kann eine homöopathische Behandlung begleitend oder auch alleine sehr sinnvoll sein. Ergänzend sind Übungen zur Selbstachtsamkeit, die den Stressabbau unterstützen und dem Patienten helfen, besser auf sich selbst zu hören. Die Breuss-Massage mit anschließender Wirbelsäulentherapie nach Dorn ist eine bestens geeignete Methode um ganz entspannt wieder im wahrsten Sinne des Wortes aufgerichtet zu werden. Wie gestaltet sich eine Beratung, ein Coaching wenn ich zu Ihnen komme? Was erwartet mich? Basis einer jeder Beratung ist es, für eine ruhige, entspannte und störungsfreie Gesprächsatmosphäre zu sorgen. Der erste Termin dient dem gegenseitigen Kennenlernen. Die Chemie sollte stimmen, Vertrauen ist eine Grundlage für gelingendes Coaching. In der ersten Sitzung kläre ich mit den Klienten seinen Auftrag, d.h., was ist sein dringlichstes Anliegen, welche Ziele möchte er/sie erreichen, welchen zeitlichen und preislichen Umfang kann das Coaching bzw. die Behandlung in Anspruch nehmen, welche Behandlungsansätze sind sinnvoll? Danach schließt sich in der Regel ein erstes Erkundungsgespräch oder eine Anamnese an, mit dem Ziel schon erste Schritte für das weitere Vorgehen herauszuarbeiten. Können Sie verdeutlichen, wie sich eine professionelle Beratung/ein Coaching im Leben auswirken kann? In Krisen- und Stresssituationen haben die meisten Menschen eine Art Tunnelblick und sehen nur noch das Problem und keine Lösung, keine Alternative. Im Coaching verändert sich diese Fokussierung aufs Problem und es werden neue Perspektiven, neue Blickwinkel, neue Sichtweisen erschlossen. Das bedeutet, dass sich die Art und Weise die Dinge zu betrachten und besonders auch die Dinge zu bewerten verändert. Oft ist nicht das, was wir erleben, das eigentliche Problem, sondern wie wir darüber denken, urteilen und es bewerten. „Krank sein“ heißt für mich auch keine andere Wahl zu haben, etwas nicht mehr machen zu können, eingeschränkt zu sein und „Gesund sein“ bedeutet dann für mich auch Wahlmöglichkeiten zu haben, sich entscheiden können, mehr Freiheit zu besitzen und somit das eigene Leben wieder selbst zu gestalten. Was lieben Sie besonders an Ihrer Arbeit? Ein besonderer Augenblick in meiner Arbeit ist der Moment, in dem der Patient/Klient in Kontakt mit sich, mit seinen inneren Prozessen kommt. Wenn er sich und seine Geschichte auf einer tieferen Ebene verstehen und annehmen kann. Folgendes Zitat drückt das wunderbar aus: Ich glaube daran, dass das größte Geschenk, das ich von jemandem empfangen kann, ist, gesehen, gehört, verstanden und berührt zu werden. Das größte Geschenk, das ich geben kann, ist, den anderen zu sehen, zu hören, zu verstehen und zu berühren. (Virginia Satir) |