und Geburtsvorbereitung mit Hypnose
Ulrike Rachow Heilpraktikerin und Psychosynthesetherapeutin Psychosynthese-Zentrum Köln Elsaßstrasse 8 50677 Köln für weitere Infos > zum Profil |
Sehr geehrte Frau Rachow, Sie sind Psychosynthesetherapeutin und Heilpraktikerin und führen das Psychosynthese-Zentrum in Köln (NRW). Bitte stellen Sie Ihr Tätigkeitsfeld einmal kurz vor. Gerne, meine hauptsächliche Tätigkeit ist die Psychosynthese. Hier arbeite ich in Einzelstunden, mit mehreren Personen und auch in Abend-, Tages, und Wochenseminaren. Darüber hinaus führe ich Coachings, Supervisionen und Hypnosetermine durch. Was hat Sie dazu bewegt Ihren heutigen Beruf zu ergreifen? Wie kam es zur Gründung des Psychosynthese-Zentrums Köln? Schon früh hatten Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit eine große Anziehungskraft auf mich. Während meiner ersten Zeit als Heilpraktikerin merkte ich schnell, wie wichtig die psychische Konstitution für die Gesundheit und das Wohlbefinden jedes Menschen ist. In jener Zeit begegnete mir die Psychosynthese und ich beschloss, mich ausbilden zu lassen. Von da an änderte sich mein Leben grundlegend. Die Praxis wuchs kontinuierlich und ich wusste, ich hatte genau das gefunden, was mir entspricht. Eine Methode, Menschen in ihren mannigfaltigen Möglichkeiten auf ganz unterschiedlichen Ebenen zu unterstützen und zu begleiten. Alsbald lag die Vergrößerung der Praxis mit einem eigenen Seminarraum nahe. Das Psychosynthese-Zentrum Köln wurde gegründet. Wie würden Sie Ihre Arbeitsphilosophie beschreiben? Die Psychosynthese beinhaltet vielfältige Behandlungsmöglichkeiten. Den Kern der Arbeit stellt immer die gemeinsame Bewusstmachung aller inneren und äußeren Prozesse dar. Ich begleite meine Klienten sehr einfühlsam in deren persönliche Empfindungs- und Lebenswelt und erarbeite gemeinsam mit ihnen neue Wege und Möglichkeiten für die jeweilige Lebenssituation. Dabei lernt der Klient / die Klientin die eigene, innere Wahrheit aufzuspüren und lernt, diese umzusetzen bzw. in sein/ihr Leben zu integrieren. Dabei berücksichtige ich alle auftauchenden Gefühle; d.h. egal ob Trauer, Wut, Freude, Liebe etc. – der authentische Ausdruck fördert das Loslassen von alten, nicht mehr stimmigen Verhaltensmustern und die Integration von neuen Lebenswegen. Die Tiefe und Intensität der Arbeit richtet sich immer nach den Vorgaben bzw. dem Energiehaushalt des Klienten, so dass es nie zur Über- oder Unterforderung kommen kann. Einen Schwerpunkt Ihrer Arbeit bildet die Psychosynthesetherapie. Können Sie die Methode einmal kurz vorstellen? Die Psychosynthese ist eine Psychotherapie, die von Roberto Assagioli nach der Jungschen Therapie begründet wurde. Mit erlebnisorientierten Methoden wie z.B.
Psychosynthese geht davon aus, dass die menschliche Seele auf einen Wachstumsprozess ausgelegt ist, der nach Ganzheit strebt. Die Vielzahl innerer Kräfte werden zu einem sinnvollen Ganzen verbunden, um letztlich eine Synthese der Persönlichkeit zu erreichen. Fragen zur transpersonalen Psychologie sind ebenso willkommen. Bei Krisen oder Konflikten im persönlichen, beruflichen oder partnerschaftlichen Bereich begleitet die Psychosynthese den Menschen durch den Prozess der Bewusstwerdung und legt damit das eigene Veränderungspotential frei. Wir lernen körperliche Erkrankungen / Symptome zu verstehen und für uns zu nutzen. Nicht selten verschwindet das Symptom dann oder verbessert sich spürbar. Psychosynthese fördert die Sinnfindung, wie auch die persönliche und spirituelle Entwicklung und bildet die Basis für den Heilungsprozess. Wo sehen Sie die besonderen Stärken der Psychosynthesetherapie, was zeichnet sie aus? Welche Beschwerden, Probleme oder Anliegen können hiermit besonders gut angegangen werden? Psychosynthese verbindet Kopf, Körper, Seele und Geist. Wir arbeiten also nicht isoliert; das ganze System Mensch wird angesprochen und angeregt. Die meisten Menschen merken sehr zügig eine Veränderung. Sie lernen den Kontakt zu sich selbst und erkennen sich selbst. Das persönliche Bewusstsein wird also geschult, die eigenen Gestaltungskräfte und die damit verbundene Selbstverantwortung entwickeln sich. Grundsätzlich gibt es nichts, was wir mit Psychosynthese nicht angucken und entwickeln können, solange der Mensch mit seiner Ich-Funktion verbunden ist. Die Ausnahme liegt also in echten Geistesstörungen. Wie gestaltet sich eine Psychosynthesetherapie wenn ich zu Ihnen komme? Was erwartet mich? Das ist unmöglich genau zu sagen, da jede Stunde ganz anders verläuft. Der grundsätzliche Kern liegt sicherlich darin, dass ich mein Gegenüber mit allem Respekt da abhole, wo er oder sie grade ist. Ohne Bewertung oder Lösungsvorschläge. Alles Weitere ergibt sich aus dem, was grade reif ist und sich entwickeln will. | Die ehrlichste Antwort ist: einfach ausprobieren, erleben und staunen….so entwickeln sich die für Sie authentischsten Lösungen. Können Sie anhand eines Beispiels verdeutlichen wie sich die Psychosynthesetherapie im Leben auswirken kann? Das Auffälligste ist, wenn es im Inneren wirkt, ergibt sich ein neues Verhalten im Aussen von ganz alleine. Wenn, zum Beispiel, die von Ansprüchen geplagte Mutter lernt, die Realität zu leben statt in einer eigenen Erwartungswelt festzusitzen, ändert sich das Verhältnis zum Kind und zum eigenen Erleben. Angestaute Gefühle werden ausgedrückt. Die Spannung lässt nach – echte Verbindung entsteht. Kinder schlafen plötzlich durch, körperliche Symptome verbessern sich oder verschwinden ganz. Das Leben wird leichter und fröhlicher. Ein weiterer Schwerpunkt Ihrer Praxis ist die Arbeit mit Hypnose. Sie begleiten sogar Schwangere in der Geburtsvorbereitung mit Hypnose. Welche Wirkung hat die Hypnose hier auf die werdende Mutter und das Kind, bzw. was kann hier mit Hypnose erreicht werden? Geburtsvorbereitung mit Hypnose Hypnose, richtig angewandt und ausreichend geübt, schenkt den Schwangeren viel Selbstvertrauen und Vertrauen in den Geburtsvorgang an sich. Das entspannt natürlich und nimmt die Angst vor der eigentlichen Geburt. Die Geburt selber geht oft zügig voran und die Schmerzen sind in der Regel ohne Schmerzmittel zu bewältigen. Das eigentliche Geburtserlebnis wird von den Frauen oft als relativ leicht und vertraut in sich und der Natur beschrieben. Für welche weiteren Anliegen oder Beschwerden hat sich Hypnose für Sie als eine erfolgreiche Methode erweisen? Hypnose eignet sich gut um Ängste abzubauen, bei Schlafstörungen, Depressionen, zur Gewichtsreduktion und um Nichtraucher zu werden, um nur einige Möglichkeiten zu nennen. Was ist Ihnen wichtig im Umgang mit Ihren Klienten? Das Wichtigste ist mir, einen von Respekt und Vertrauen geprägten Kontakt mit meinem Klienten aufzubauen. Klappt eine solche Art von Beziehung, ist das die beste Grundlage für Ausdruck, Entwicklung und Veränderung. Können Sie einmal kurz die Ausbildungsmöglichkeiten am Psychosynthese-Institut Köln vorstellen? Welche Voraussetzungen sind erforderlich? Ausbildung am Psychosynthese-Institut Köln Ich bilde meine Schüler/innen über vier Jahre zu Psychosynthesetherapeuten bzw. Psychosynthesebegleitern aus. Die Ausbildung ist aufgeteilt in zwei Einheiten von jeweils zwei Jahren. Die ersten zwei Jahre umfassen den pädagogischen, die zweiten zwei Jahre den therapeutischen Teil. Die Voraussetzung um an der Ausbildung teilzunehmen sind sechs Basisseminare und mindestens 10 Einzelstunden. Im Laufe der vier Ausbildungsjahre beschäftigen sich die Schüler mit theoretischem Wissen, vielen Probesitzungen und natürlich vor allen Dingen mit sich selbst. Was lieben Sie besonders an Ihrer Arbeit? Es macht mich immer glücklich, teilhaben zu dürfen an Entwicklungsprozessen von Menschen. Es ist wieder und wieder schön zu sehen, wie sich das Leben von Mensch, ihre Ausstrahlung, ihre Zufriedenheit und ihr Wirken verändert. Es gibt inzwischen sehr viele ganz und gar unterschiedliche Menschen, die ich über viele Jahre und unterschiedliche Lebensphasen hinweg kenne und immer mal wieder begleiten durfte. Deren „wach werden“ und weiter schreiten, so wie das Leben es grade von uns verlangt, schenkt mir persönlich Erfüllung und Freude. Gerne arbeite ich auch mit werdenden Müttern. Der Geist des Besonderen, des Neubeginns tut einfach gut. Außerdem gibt es hier auch häufig Grund zum Lachen und ausgelassen sein. Ihr Lebensmotto in einem Satz? Als „rheinisches Mädchen“ muss ich hier schmunzelnd § 5 des Kölschen Grundgesetzes zitieren: „Et bliev nix wie et wor.“ Für Nicht-Kölner: Es bleibt nichts wie es war… Für die Psychosynthese bedeutet das: das einzig wirklich Stete in unserem Leben ist die Veränderung. Wie würden Sie Ihre eigene Lebensbestimmung beschreiben? Mein Interesse gilt den menschlichen Befindlichkeiten, unseren Seelen und ihren ureigenen Bestimmungen sowie deren Beziehungsgeflechten untereinander. Hier liegt für mich mein persönlicher Lebensruf. Ich habe das große Glück, in meinem Beruf meine Bestimmung gefunden zu haben. Menschen in allen Lebenslagen zu begleiten und aus ihnen selbst heraus die eigene Berufung aufzuspüren und ihr Leben selbstverantwortlich in die Hand zu nehmen – seiner eigenen Entsprechung gemäß. Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview! |