- Familienstellen, Systemaufstellungen & Entspannungsverfahren
Ganzheitliche Heil- und Behandlungsmethoden stellen den gesamten Menschen mit Körper, Geist und Seele in den Mittelpunkt der Behandlung und behandeln nicht nur einzelne Körperteile bzw. Symptome.
Was hat Sie dazu bewegt Ihren heutigen Beruf zu ergreifen? Gab es eine besonders prägende persönliche Erfahrung für Sie in diesem Zusammenhang?
Naturheilverfahren, psychologische Zusammenhänge und die Grenze zu dem, was wir heute (noch) nicht mit naturwissenschaftlichen Erklärungen begründen können, haben mich schon als Jugendliche fasziniert und haben meinen persönlichen Weg geprägt. Schon früh bin ich selber mit verschiedenen Methoden und Verfahren in Berührung gekommen, die ich heute in meiner Praxis anbiete. Ich praktiziere seit fast zwanzig Jahren selber Yoga und verschiedene Entspannungsverfahren. Das Autogene Training habe ich vor zwanzig Jahren kurz vor der Prüfungsvorbereitung für mein Diplom erlernt und schätzen gelernt. Mit Familienstellen/Systemstellungen bin ich persönlich zum ersten Mal vor fünfzehn Jahren in Berührung gekommen und seitdem von seinen Möglichkeiten fasziniert.
Was überzeugt Sie besonders an Ihren Therapieschwerpunkten?
Familienstellen/Systemstellungenbietet die Möglichkeit, schnelle und vor allem überraschende Erkenntnisse und damit auch Lösungswege aufgezeigt zu bekommen. Aufstellungen lassen sich glücklicherweise vorher nicht vorhersagen. Jeder Mensch ist individuell, seine Geschichte und seine Erfahrungen, so dass sich auch bei ein und demselben Anliegen zweier Personen, komplett unterschiedliche Lösungswege zeigen können. Das fasziniert mich in meiner Arbeit. Hier ist Intuition gefragt und äußerst zielführend. Es zeigen sich Wege und Erkenntnisse, die rein kognitiv - vom Kopf her – nicht unbedingt gewählt worden wären.
Entspannungsverfahren wende ich für mich seit ca. 20 Jahren selber an. In Prüfungssituationen habe ich immer wieder selber von den positiven Effekten des Autogenen Trainings profitiert. Die Progressive Muskelentspannung ist eine wunderbare Einsteigermethode hin zu mehr Entspannung und einem besseren Umgang mit Stress. Die Effekte von Atemübungen und –meditationen sind vielfältig, von beruhigend und ausgleichend bis hin zu energetisierend.
Zielführendes Coaching bietet über ein zielorientiertes Vorgehen die Möglichkeit, individuell passende Lösungswege zu finden und diese in die eigene Wirklichkeit umzusetzen.
Für wen eignet sich diese Therapieform besonders?
Entspannungsmethoden in der Gruppe oder im Einzelgespräch bzw. Burnout-Prophylaxe:
- zur Steigerung des Wohlbefindens
- bei Stresszuständen und innerer Anspannung
- zur Konzentrationsförderung und Leistungssteigerung
- zur begleitenden Behandlung psychosomatischer Beschwerden (Schlafstörungen etc.)
Familienstellen/Systemstellungen bzw. Coaching in der Gruppe oder im Einzelgespräch bei:
- zur Entscheidungsfindung
- bei familiären/partnerschaftlichen Problemen
- bei gesundheitlichenBeschwerden (ohne organischen Befund) zum Aufspüren innerer Blockaden
- bei beruflichen Schwierigkeiten
Können Sie uns vielleicht von einem Beispielfall berichten, und wie sich diese Therapieform für diese Person ausgewirkt hat?
Beispiel 1 - Entscheidungsfindungmit Hilfe von Systemstellungen:
Das Anliegen lautete hierbei: „Welche berufliche Option ist die beste für mich?“ Im Seminar für Familienstellen/Systemstellungenstellte ich für vier zuvor besprochene berufliche Optionen vier verschiedene Personen in einer Reihe auf. Die Person mit dem Anliegen stellte sich zunächst gegenüber von diesen vier verschiedenen Optionen hin und ging dann nacheinander und langsam auf die beruflichen Optionen (einzelnen Personen) zu. Sie berichtete dabei, wie sie sich dabei fühlte (weniger wohl oder fröhlich etc.) und welche Gedanken ihr dabei kamen. Die jeweiligen Personen gaben ebenfalls klare Rückmeldungen, wie weit die jeweilige Option zur Person mit dem Anliegen passte („gute Einkommensquelle“, „gehört in die Vergangenheit“, „Herzensangelegenheit“ etc.). Hierauf aufbauend konnte eine klare Entscheidung für eine berufliche Option getroffen werden.
Beispiel 2 - Blockaden lösen in der Einzelarbeit mit Hilfe von Systemstellungen:
Das Anliegen lautete hierbei: „Wie komme ich mit meiner Mutter wiederins Reine?“ Dabei war das Verhältnis zur Mutter immer als angespannt empfunden worden. Die Person mit dem Anliegen fühlte sich nicht ausreichend von ihrer Muttergewürdigt. Sie wollte so genommen werden, wie sie war und was sie aus sich gemacht hatte. In der Einzelarbeit legten wir nach Besprechung des Anliegens je eine farbige Karte für die Mutter, den Vater und weitere Personen auf den Boden. Über das Einfühlen in diese Rollen und das Sagen verschiedener lösender Sätze konnten vorhandene Blockaden zur eigenen Mutter gelöst werden. Das Verständnis, warum die Mutter so war und handelte, wuchs Stück für Stück während der Aufstellung und die Liebe konnte wieder fließen. Am Ende der Aufstellung fühlte sich die Person mit dem Anliegen mehr gesehen und entsprechend auch mehr respektiert und geliebt von der eigenen Mutter. Sie ging gelöst und entspannt aus der Praxis heraus.
Beispiel 3 - Burnout-Prophylaxe in der Einzelarbeit: Das Anliegen lautete hierbei: „Wie schaffe ich es, zu meiner inneren Balance wiederzufinden und nicht so sehr in meinem Beruf gestresst zu werden?“ In insgesamt fünf Einzelstunden wurden zunächst die Energieräuber und –spender im Alltag identifiziert und verschiedene kleine, aber effektive Schritte vereinbart, wie der Alltag besser gestaltet werden könnte, um den Stresspegel zu senken. Dabei spielten Punkte wie regelmäßiges, gesundes Essen, ausreichend Schlaf und genügend Pausen eine zentrale Rolle. Zwischen den einzelnen Stunden lagen immer mehrere Wochen, so dass die meisten vereinbarten Schritte Stück für Stück in den Alltag eingebaut wurden und der Stresspegel hierdurch bereits sank. Den entscheidenden Durchbruch brachte jedoch die Analyse der negativen Glaubenssätze („Ich muss immer perfekt sein.“; „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“ etc.). Durch das Bewusstwerden dieser Glaubenssätze war der erste Schritt bereits gegangen. In einem weiteren Schritt wurden positivere Glaubenssätze erarbeitet, die zu einer massiven Verbesserung des Wohlbefindens führten („Ich mache meine Arbeit engagiert und gönne mir regelmäßige Pausen.“ etc.). Gleichzeitig setzte die Person mehr und mehr gesunde Grenzen – auch in ihrem Kollegenkreis – und verschaffte sich hierdurch mehr Respekt und Freiräume, was wiederum ihr Selbstwertgefühl stärkte. Mittlerweile ist eine gesunde Balance aus Belastungs- und Ruhe- bzw. Auftankphasenentstanden. Das Wohlbefinden ist über die Monate wieder massiv auf ein gutes, „gesundes“ Niveau gestiegen.
Welche Menschen kommen auf sie zu und suchen Ihre Hilfe? Gibt es bestimmte Gruppen von Menschen denen Sie nicht helfen können?
Ich unterstütze Menschen, die gerade in persönlichen Krisen stecken, vor wichtigen Entscheidungen stehenoder bei zentralen Prozessen begleitet werden möchten. Meist geht es um die Lösung vorhandener Blockaden, das Finden einer geeigneten Lösung und/oder der Erarbeitung und anschließenden Umsetzung sinnvoller Strategien.
Ich behandele keine Menschen mit ausgeprägten psychischen Störungen (starke Depression, Schizophrenie etc.), die einer ärztlichen bzw. stationär-klinischen Behandlung bedürfen. Je nach Anliegen kann ich bei bestimmten Störungen begleitend unterstützen wie beispielsweise bei einem Burnout oder einer leichten Depression.
Wo sehen Sie die größte Herausforderung in Ihrer Arbeit?
Verantwortungsbewusst und respektvoll gute Lösungswege mit dem/der Klientin zusammen zu erarbeiten bzw. ihre/seine Blockaden zu lösen, so dass es der Person langfristig wieder gut geht. Dabei das richtige Maß an Impulsen für die Person finden, dass sie diese gut umsetzen und verarbeiten kann.
Worin sehen Sie das größte Geschenk in Ihrer Arbeit? Was bereitet Ihnen besondere Freude daran?
Wenn Klienten sichtbar gelöst und einem Lächeln auf dem Gesicht aus der Praxis herausgehen, nachdem sie eher nachdenklich oder bedrückt ein bis zwei Stunden zuvor eingetreten waren. Oder wenn ich entsprechende positive Rückmeldungen mit einiger Zeitversetzung erhalte, dass sich die Probleme in Luft aufgelöst haben.
Was ist Ihnen wichtig im Umgang mit Ihren Klienten?
Ein respektvoller, wertschätzender und einfühlsamer Umgang.
Ihr Lebensmotto in einem Satz?
Wende das Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich! (Afrikanisches Sprichwort)
Was schätzen Ihre Klienten am meisten an Ihnen?
Hierzu einige Rückmeldungen von meinen Klienten:
„Ich möchte mich nochmal ganz herzlich für die Aufstellung bei Dir bedanken. Du warst sehr professionell, entspannt, einfühlsam und Deine Räume sind wunderschön. Es hat mir sehr gut getan! Ich werde Dich auf jeden Fall weiterempfehlen und hab es auch schon.“ (zu einem Seminar in Familienstellen/Systemstellungen)
„Ich wollte mich noch einmal für die Aufstellung am Mittwoch bedanken. Sie war für mich sehr klärend und bewegend und hat mich in meinen Empfindungen total bestätigt. Deine Art die Aufstellungen zu leiten, finde ich sehr angenehm und auch in der Gruppe fühlte ich mich die zweimal, die ich jetzt dabei war, sehr gut aufgehoben, besonders natürlich bei meiner eigenen Aufstellung am Mittwoch.“(zu einem Seminar in Familienstellen/Systemstellungen)
„Ich war mal wieder restlos begeistert von Deinem Aufstellungsabend. Es hat mir sehr viel gezeigt und arbeitet weiter.Du machst das so toll!P. war auch total happy. Sie hat mich heute noch mal angerufen und mir berichtet, wie klasse sie es fand.“(zu einem Seminar in Familienstellen/Systemstellungen)
„Meine Inspiration, Dich wegen einer Sitzung anzurufen, war ein Riesenerfolg im Nachhinein. Meine Gefühle kann ich zwar noch nicht lenken, jedoch meine Handlungen… Alles Weitere "behandeln" wir gern bei der nächsten Sitzung. Danke nochmals, Du hast mir wieder etwas Lebensfreude geschenkt.“(zu einer Einzelsitzung, Arbeit mit inneren Bildern)
„Wollte dir kurz eine Rückmeldung zu meiner letzten Stellung geben. In den darauf folgenden Tagen ist mir noch einiges wie Schuppen von den Augen gefallen und Verbindungen in meinem Leben sind klarer geworden. Zur Leere kam Liebe dazu, zu meinen drei Onkels und meinen Großeltern, auch viel Verständnis für die Geschwister und meine Mutter. Eigentlich hatte ich schon lange Verständnis für alle, aber dies war jetzt auf einer anderen Ebene. Danke nochmals für deine großartige Arbeit und deine Einfühlsamkeit. Es tut gut „ins Leben zu gehen“ und sich dies immer wieder vor Augen zu halten.“(zu einer Einzelsitzung mit Hilfe von Familienstellen/Systemstellungen)
„Vielen Dank für die Info und für die bisherigen Sitzungen. Diese waren sehr hilfreich.“(zu einem Kurs Autogenes Training)
„Die Ausbildung bei Dir hat mir im Übrigen auch für meine vielen anderen Stunden sehr viel gebrachtund viel Spaß gemacht.“ (zu einer viertägigen Ausbildung zum/zur Kursleiterin für Autogenes Training)
Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview!